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Cannabis indica



Schon der Klang dieser beiden Worte hat etwas Berauschendes an sich. Assoziationen zu `indica' erzeugen bei mir Bilder von Wärme und Sonne, von Saris und dem Duft indischer Gewürze.



Dieses Arzneimittel ist bekannter unter dem Namen Haschisch, was nichts weiter bedeutet als Kraut (von arab.: chachich). Aber versuchen Sie nicht, dieses Kraut als homöopathisches Mittel, weil es ja in einigen Arzneimittellehren aufgeführt ist, in einer Apotheke zu bekommen. Es könnte Ihnen übel angerechnet werden, einen Stoff, welcher in Anlage 1 (zu 1, Abs.1) des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgeführt ist, über den Ladentisch hinweg zu verlangen.



Auch wenn Sie darauf bestehen, dass ab der 12. Centesimalpotenz kein Haschisch mehr darin enthalten sein kann (worauf ein Homöopath namens A.Vogeli1 schon vor Ihnen hinwies), so wird man dieses nur mit einem Achselzucken und hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis nehmen. Doch vielleicht haben Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis (oder beim `dealer` an der nächsten Ecke) etwas mehr Glück, den Stoff zu `erhaschen`- denn abgesehen vom Spitzenreiter `Alkohol` gibt es keine Rauschdroge, die so weit verbreitet ist und die Menschheit schon seit so langer Zeit begleitet wie die Pflanze Cannabis.



Dass der Alkohol diesen ersten Platz `RECHT`-mäßig erhalten hat, verwundert niemanden; wird er doch in fast jedem Land toleriert und ist dabei auch in bester Gesellschaft. Die Sorgen und Nöte dieser Welt werden wohl kaum durch Alkohol `gelöst` - andererseits aber im Alkohol eine große Anzahl homöopathischer Mittel. Und vielleicht ist es ja ein instinktiver Versuch vieler Alkoholiker, aus sich eine Art Tinktur oder Essenz in vivo zu bereiten; mit jeder Inkarnation kommen sie dann einen Potenzierungsschritt weiter. (nicht zu übersehen sind doch dabei die zahlreichen Schüttelkrämpfe - ob als Lachsalven zu Beginn dieser Entwicklung oder später als auffälliger Tremor, bis hin zu den epileptiformen Anfallsleiden im Alkoholdelirium). Mit viel Phantasie - und die hat Cannabis - könnte man aber auch Erdbeben als gewaltige Verschüttelungs- und Dynamisationsvorgänge begreifen (Mezger2: Die Sinnesorgane zeigen sich hochgradig überreizt, bei den alltäglichsten Sinneseindrücken entwickeln sich die üppigsten Phantasien). Haschischkonsumenten haben es da leichter - denn Lachanfälle und unkontrolliertes Gelächter sind ein Charakteristikum der Haschischwirkung. Dazu schreibt Mezger2: "Geistige Erregtheit mit höchster Geschwätzigkeit, mit größter Heiterkeit und unaufhörlichem unbeherrschten Gelächter."



Aber ich warne den Alkoholisierten, seinen (Voll-) Rausch mit Haschisch zu paaren und ebenso den Haschischkonsumenten, sein großes Verlangen zu trinken, mit Alkohol zu stillen. Unverträglichkeitsreaktionen bedürften einer leicht zu reinigenden Inneneinrichtung, einiger Notfallmittel der Schulmedizin (Valium, Vomex, Psyquil und evtl. Volumenersatz sowie kreislaufwirksame Medikamente) oder der Homöopathie (Aconitum, Arsenicum album, Carbo vegetabilis, Hyoscyamus, Nux vomica, Opium, Veratrum album) und schlimmstenfalls einer Magenspülung (je nach Bewusstseinslage käme eine vorherige Intubation in Frage) mit anschließender forcierter Diurese.



Durch meine Arbeit als Krankenpfleger auf verschiedenen Intensivstationen hatte ich des öfteren Gelegenheit, Rauschzustände und akute Rauschfolgen von gebräuchlichen Rauschmitteln kennenzulernen. Der Alkoholabusus war mit Abstand am häufigsten vertreten und auch der unangenehmste Vertreter der Gattung Rausch. Wer einmal in einer Notaufnahmestation gearbeitet hat oder seine Nase in einen zur Ausnüchterung vorgesehenen Aufwachraum gesteckt hat, kann dies wohl nachempfinden.

Die `junkies` oder Fixer, mit einer Überdosis Heroin oder sonstigen harten Drogen intus, wurden medikamentös und/oder durch Reanimation wieder `zurückgeholt`- wenn es noch nicht zu spät war. Die Unterbringung der `harten` Typen erfolgte am besten in einem Einzelzimmer in der Nähe der Ausgangstür. Denn wenn diese Patienten `klarer` wurden, rissen sie sich erstmal den venösen Zugang heraus, und danach flogen die Infusionsflaschen (aus Plastik!) an die Wand oder Glasscheibe, weil da ja `so ein Gift` drin war - sie enthielten ja schließlich auch kein Heroin. Der inzwischen aufgeschlossene Raum wurde noch fluchend, brüllend und taumelnd nach `brauchbarem Stoff` durchsucht, bevor der Patient das Weite suchte und durch die Ausgangstür verschwand.



Die Patienten mit Haschischüberdosierung waren meist Jugendliche mit Symptomen wie Herzrhythmusstörungen (Herzangst), Kopfschmerzen, Übelkeit, Zittern, Schwindel und Kreislaufstörungen, oft begleitet von Angstzuständen, die sich bis ins Panische steigern konnten (Voegeli1: Desorientierung auf der Straße, Angst, den Verstand zu verlieren). Meist waren es aber friedfertige Menschen, die einfach ein paar Züge zuviel vom `joint` geraucht hatten oder die Spätwirkung von Haschischplätzchen noch nicht kannten.



Mein 1. Mal...



An einem Sonntagnachmittag im Jahre 1971 hatte ich meine erste Begegnung mit Cannabis. Dieser Sonntag war so ätzend wie die meisten Sonntage in dieser Zeit, und ich war froh, als nach dem obligatorischen Mittagsmahl das Telefon klingelte. Ein Freund rief an und fragte mich, ob ich mit zu K. in den Keller gehen würde. Nichts war mir lieber - nur schnell raus aus dem Mief von Sonntags- und Familienstimmung. Im Keller von K. war die Luft zwar schlecht, aber die Stimmung gefiel mir. Gedämpftes Licht aus farbigen Glühbirnen, mit Decken bezogene Matratzen auf dem Boden, und an der Decke klebten Eierkartons abwechselnd mit Styroporplatten zwecks Schalldämpfung. Auf dem Plattenspieler lief Musik von 'Deep Purple' und 'Led Zeppelin' (Stairway To Heaven..). Bis auf meinen Freund kannte ich die anderen Jungs im Keller bis dahin nur flüchtig. K. fragte mich, ob ich auch Lust hätte, 'shit' zu rauchen. Ich wurde verlegen, da ich mit dem Wort 'shit' nichts anfangen konnte, worüber sich die anderen heftig amüsierten. Aber da alle 'shit' rauchen wollten, sagte ich nicht nein. Eine Metallpfeife wurde mit einer bräunlichen krümeligen Substanz gefüllt, die K. stückchenweise von einem daumennagelgroßen Stück abbröselte, welches zuvor über einer Flamme erhitzt worden war. Nach dem Anzünden wurde die Pfeife von einem zum anderen weitergereicht, wobei die Luft beim Inhalieren möglichst lange einbehalten werden sollte. Hustenstaccatos begleiteten unsere Zeremonie. Dann kehrte eine angenehme Ruhe ein, die unterbrochen wurde von unsinnigen Bemerkungen und darauf folgendem albernen Gelächter, wobei der eine oder andere auch mal kurz den Raum verließ, wenn Lachkrämpfe bereits Leibschmerzen erzeugten. Selten habe ich so viel gelacht über banale alltägliche Dinge, Worte, Bilder und Gesten. Die Welt wurde eine andere für mich und sollte es für die nächsten Jahre auch noch bleiben.



In dieser Zeit kannte ich kaum jemanden, der nicht 'kiffte' - also 'sticks', 'joints' und 'Pfeifchen' rauchte. Für Nichteingeweihte: kiffen = Haschisch rauchen (arab.: Kif = Haschischprodukt); sticks = mit Haschisch präparierte Zigaretten; joint = aus mehreren Zigarettenblättchen oder extra Joint-Papier und mit einem Gemisch aus Haschisch und Tabak kunstvoll gefertigte 'Tüte'; Pfeifchen = meist kleine Metall -oder Holzpfeifen zum 'pur' -Rauchen oder Wasserpfeifen).

Die Szenekneipen in meiner Stadt hießen Podium, Atrium und Go-In. Es war die Zeit der langen Haare, der Parkas und Boots. 'Kiffen' bedeutete Frieden und persönliche Freiheit, manchmal gestört durch das plötzliche Auftreten von Beamten des Rauschgiftdezernats, die einem das 'feeling' durchaus verübeln konnten. Auch härtere Drogen wurden getestet: LSD, Meskalin, Opium; und wer drückte, der gehörte schon zum harten Kern, verschwand aber meist schnell von der Bildfläche.



In meinem Kreis blieb Haschisch die Rauschdroge Nr.1, und es gab kaum ein Treffen, wo wir nicht 'angeturnt' oder 'vollgedröhnt' waren, da irgendwer immer etwas 'shit' besaß. Es lebte sich gut am Rande der Illegalität, des Verbots, der Warnungen und auch der Drohungen. Im Dunst des Haschischrauchs lösten sich viele Probleme auf: Schule, Berufsausbildung, Elternhaus und Vorgesetzte. Diese schwere, unfreundliche und entwürdigende Welt verschwand schon nach wenigen Zügen und machte einer Leichtigkeit und liebenswerten Narretei Platz, wofür andere Personen mindestens 1,0 Promill und mehrere Tabletten 'speed' (Aufputschmittel) brauchten. Psychotherapiegruppen oder Startherapeuten und Gurus waren damals noch eine Seltenheit. Die persönlichen Lebensberater aus jener Zeit hießen Haschisch, LSD und Meskalin.





Die Pflanze und ihre Beschreibung



Dieser Pflanze einen korrekten Namen gegeben zu haben, muss außerordentlich schwierig gewesen sein. Soviel Verwirrung über die botanische Zugehörigkeit habe ich bisher bei keinem Mittel erlebt. Der Autor Peter Stafford3 erwähnt sie als eine der skurrilsten Erscheinungen im Pflanzenreich:"...etwas, das der Schöpfer vielleicht am 7.Tag noch mal mit einem übermütigen Hintergedanken auf die Erde geworfen hat."

Die Bezeichnung Cannabis indica ist in der Pflanzensystematik nicht zu finden. Sie ist aber ein Synonym für den offiziellen botanischen Namen dieser indischen Hanfart: Cannabis sativa L. var. indica Lamarck4.



Hierzu sei bemerkt, dass gleich zwei berühmte Naturforscher an der 'Erfassung' der Pflanze beteiligt waren. Der schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707-1778), dessen Kürzel L. hinter vielen botanischen und zoologischen Exemplaren steht, bestimmte den Typus Cannabis 'sativa' im Jahre 1753. Der Franzose Jean de Larmarck (1744-1829) klassifizierte im Jahre 1783 die Hanfvarietät Cannabis 'indica'. Die Abkürzung var. steht für 'variatio'; manche Autoren5 verwenden aber auch das Kürzel ssp., dies bedeutet Subspezies.



Die Pflanze gehört zur Familie der Hanfgewächse, den Cannabinaceae (von cannabis = Hanf), zu der als einzige weitere Gattung ein bedeutender Bestandteil der deutschen Braukunst, nämlich der Hopfen (Humulus lupulus) gehört. Ursprünglich wurde der Hanf als Mitglied der Nesselfamilie6 (Urticaceae) eingruppiert, dann als Mitglied der Maulbeerfamilie7 (Moraceae). Nach dem neuesten Stand der Botanik bekam die Hanfpflanze aber endlich eine eigene Familie zugesprochen, die Familie der Cannabinaceae8(auch:Cannabaceae).



In der Pflanzensystematik zählt der Hanf zur Gruppe der Angiospermae - der Samenpflanzen oder Spermatophyta. Die Pflanze gehört zu den 'Bedecktsamern', was bedeutet, dass die Samenanlagen immer in ein von Fruchtkörpern gebildetes Gehäuse, den Fruchtknoten, eingeschlossen sind. Erst wenn sich der Fruchtknoten zur Frucht umgewandelt hat (hier: ölhaltige Samenkörner), werden sie als reife Samen entlassen. Die Bedecktsamer beherrschen seit der mittleren Kreidezeit (vor ca. 140 Mill.Jahren) als artenreichste Pflanzengruppe die Landfloren der Erde und stellen die höchstentwickelte Gruppe des Pflanzenreiches dar.

Aber die Systematik ist noch nicht zu Ende. Cannabis sativa L. sowie die anderen Hanfarten zählen zu dem Oberbegriff Zweikeimblättrig (Dicotyledoneae), 4. Unterklasse: Hamamelididae, 5.Ordnung: Urticales. Zu den Urticales zählen die Moraceae (meist Holzpflanzen mit Milchsaft), die Cannabinaceae (krautig und ohne Milchsaft) und die Urticaceae (wozu u.a. die Brennesseln gehören).



Cannabis indica (damit ist immer die Spielart/Varietät Cannabis sat.L.var.ind.Lamarck gemeint) ist der sog. Rauschhanf. Der Autor P. Franke bezeichnet ihn auch als eine Wildform des Faserhanfes6. In einem älteren Lexikon wird Cannabis indica allerdings als eine 3000 Jahre alte 'Kulturform' bezeichnet17. Es wird aber davon ausgegangen, dass die Stammpflanze Cannabis sativa L. ist, und alle Zucht-,Wild- und Kulturformen darauf zurückgehen18. Cannabis indica unterscheidet sich von der angebauten Form Cannabis sativa L. (sativa=angebaut) durch einen kurzen und gedrungenen Wuchs und einen wesentlich höheren Gehalt an narkotischem Harz (Haschisch).



Der Rauschhanf stammt aus Steppengebieten, die sich von Nordindien bis zum Iran ausdehnen. Die seit ca. 2000 Jahren angebaute einjährige Pflanze ist zweihäusig und wird ungefähr 1-1,5m hoch. Ihre sehr charakteristischen Blätter stehen gegenständig, im oberen Teil auch wechselständig und sind mit meist 5-7 lanzettlichen, grob gezähnten Abschnitten gefingert. Die Blüten weisen keine oder nur eine scheinbare Blütenhülle auf23.



Der Hanf kommt als männliche und weibliche Pflanze vor, was auch bei der homöopathischen Herstellung und Anwendung eine Rolle spielt. Stafford3 schreibt, dass Cannabis auch hermaphroditisch, als Zwitter auftaucht, da sie sich zur Besamung nicht auf Insekten verlässt. Die männliche Pflanze besitzt rispenartig angeordnete Staubblätter; die weibliche Pflanze hat grüne Stempelblüten mit einem zweigriffligen Fruchtknoten, welcher von einem Vorblatt kapuzenartig umhüllt wird. Auf diesem Vorblatt, welches dicht mit Drüsenhaaren besetzt ist, sitzen mikroskopisch kleine Drüsenköpfchen. Wenn diese durch Überdruck platzen, wird ein harzartiges Sekret abgesondert, welches als Haschisch bekannt ist. Die Blüten der weiblichen Pflanzen sondern allerdings weitaus mehr Harz ab als die männlichen.



Die Zusammensetzung des Wirkstoffgemisches ist von genetischen Faktoren und sehr stark vom Klima abhängig. Meist wird der Rauschhanf illegal angebaut oder das Harz auf Faser- und Samenhanffeldern nebenher gewonnen. Haschisch lässt sich allerdings nur in warmen Klimazonen gewinnen, da allein dort ausreichende Mengen Harz gebildet werden. Durch jahrtausendelange Tradition und auf Grund wirtschaftlicher Interessen ist in einigen Ländern der Erde der Anbau und der Verkauf von Haschisch gestattet; so z.B. in Indien, Nepal und China, wobei der Staat eine Kontrollfunktion ausübt (der aktuelle Stand ist mir allerdings nicht bekannt). Man stelle sich nur vor, der Gesetzgeber würde in Deutschland die ebenso lange Tradition des Bierbrauens verbieten.





Der Lebenszyklus der Pflanze



Der Hanf hat eine große Widerstandsfähigkeit gegen fast jeden Krankheitsbefall - ist also von dieser Welt nicht so leicht zu vertreiben. Normalerweise liegt eine gleiche Verteilung von männlichen und weiblichen Pflanzen vor, was sich aber bei anderen klimatischen Verhältnissen verändert. Bekommt die Pflanze viel Licht, so kann sich die Anzahl von männlichen und weiblichen Pflanzen bis zum Verhältnis von 1:9 verändern. Ungünstige Wachstumsbedingungen führen zu einer Vermehrung der männlichen Pflanzen. Bei extremen Bedingungen wächst die Pflanze als Zwitter mit gesondert männlichen und weiblichen Trieben und kann sich dadurch selbst befruchten und reproduzieren3. Die Cannabispflanze wächst auf lockeren, trockenen und sandigen Böden, die leicht alkalisch sind. Aber auch dort, wo Disteln und Löwenzahn sprießen, kann man sie aufziehen. In Deutschland ist es erlaubt, Cannabis als Schutzstreifen bei der Rübenzüchtung zu pflanzen, wenn die Pflanze vor der Blüte vernichtet wird9.



Der Hanf kann als Samen ausgesät werden, es ist aber auch möglich, Pflanzenableger zu verwenden. Bei dichter Aussaat neigt die Pflanze zu einer gesteigerten Faserbildung, wogegen die Harzproduktion größer ist, wenn die Stecklinge in Abständen von ca. 30cm gepflanzt werden. In den ersten beiden Monaten nach der Aussaat, sind die männliche und die weibliche Pflanze nicht zu unterscheiden. Dann neigt die männliche Pflanze zu länglichem Wuchs, die weibliche wird buschig, untersetzt und kann doppelt so schwer werden wie die männliche Pflanze3.



In Indien gibt es in den traditionellen Anbaugebieten den "Ganja-Doktor" (Ganja: die blühenden Spitzen der unbefruchteten weiblichen Pflanze), der sofort nach Feststellen der Geschlechtszugehörigkeit die männlichen Pflanzen aussortiert. Denn in den weiblichen Pflanzen erhöht sich in der Zeit des Reifestadiums, in dem gewöhnlich die Befruchtung erfolgt, der Harzgehalt in den Blättern; und das Ausbleiben der Befruchtung verhindert die Ausbildung der Samen, was wiederum zu einer Verringerung des Harzgehaltes führen würde. Eine Hanfsorte, die in Nordamerika unter diesem Ausleseverfahren angebaut wird und besonders hohe Harzerträge liefert, ist die kalifornische 'Sinsemilla' (span.: ohne Samen)3,14.



Auch durch Traumatisierung der Pflanze lässt sich die Harzproduktion steigern. Dafür werden die unteren Teile der Pflanze beschnitten oder der Stamm wird soweit gebogen, bis sich darin Risse zeigen. Manche Hanfbauern kerben den Stamm ein und legen ein Kieselsteinchen in die so erzeugte Wunde; andere umschließen die oberen Teile der Pflanze mit dem sog. Marterkorb, der die Blätter eng begrenzt und lebenslang dort verbleibt. Alle diese Prozeduren steigern die Harzproduktion beträchtlich3.



Der Befruchtungsvorgang der Cannabispflanze wird von dem Autor P. Stafford3 sehr erotisch dargestellt (Mezger2 in der Toxikologie: Die Träume des Haschischessers sind stark mit erotischen Vorstellungen durchwoben..), doch bevor das 'Vorspiel' beginnt, noch eine kurze Abschweifung zu dem Mann, der so vielen Pflanzen und Tieren seinen 'Stempel' aufdrückte.



Der bereits genannte Botaniker Carl von Linné wagte sich als einer der Ersten mit Details über das sexuelle Leben der Pflanzen an die Öffentlichkeit und zog damit den Zorn sowie die Kritik von Kirche und Persönlichkeiten des Establishments auf sich. In den letzten 15 Jahren seines Lebens litt er unter Verfolgungswahn und äußerte sein Entsetzen angesichts der 'göttlichen Vergeltung', die ihn erwarten werde10; ausgelöst vermutlich durch heftige Schuldgefühle und die Vorwürfe von Obszönität. Als Linné 1778 in geistiger Umnachtung starb, weilte der cand. med. S. Hahnemann als Helfer und Heiler in Siebenbürgen, wo das Wechselfieber grassierte. Die Homöopathie gab es zu dieser Zeit noch nicht, aber ein paar Jahrzehnte später hätte dem berühmten Naturforscher wohl geholfen werden können. Sein Symptom: "Entsetzen, angesichts der göttlichen Vergeltung" hört sich zwar 'Cannabis indica' - verdächtig an, ist aber ein dreiwertiges Symptom für Kalium bromatum: Wahnidee, glaubt auserkoren zu sein für Gottes Rache11 (Kent S.71/I)



Nach diesem kleinen Exkurs zurück zu der mittlerweise im Vorspiel befindlichen Cannabis indica.

Rund drei Monate nach ihrer Pflanzung erreicht die männliche Pflanze gegen Sommerende den Tag ihrer Blüte. Zwei Stunden vor Sonnenaufgang richten sich die Härchen auf, und die sich entfaltenden Blüten schwellen an. Nach ca. einer Stunde öffnet sich die erste Blüte in 2/3 Höhe der Pflanze, nahe am Stiel. Dann gehen allmählich, zur Spitze hin, die restlichen Blüten auf. Nach 8-10 Stunden sind alle Blüten geöffnet. P. Stafford3: "Zu diesem Zeitpunkt steht die männliche Blüte, die ihren Pollen umschlossen gehalten hatte, zitternd am Zweig. Beim ersten Windstoß hat sie nun ihre gesamte Ladung fallengelassen. Das ist für die männliche Blüte offensichtlich der höchste Augenblick." Der Lebenszyklus der weiblichen Pflanze hängt davon ab, ob sie befruchtet wird oder nicht. Sie erreicht ihr Reifestadium zusammen mit der männlichen Pflanze. "Am Tag der Besamung bereitet sie (die weibl. Pflanze) sich durch ein Senken der Blätter und ein Vorrecken der Blütenstempel auf die Befruchtung vor. Ist der Pollen aufgenommen, beginnen die Samen bald zu wachsen und werden zehn Tage bis zwei Wochen später reif. Dann fallen sie ab, und die Pflanze stirbt3."



Die 'Liebe der Pflanzen' ist weitaus älter als die der Menschen. 'Erfunden' wurde die geschlechtliche Liebe bereits in der Pflanzenwelt. In der Bibel steht, dass die Pflanzen am dritten Schöpfungstag erschaffen wurden, nachdem Wasser und Land voneinander getrennt waren:

"Es lasse die Erde aufgehen Gras und 'Kraut', das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und so geschah es. Und Gott sah, dass es gut war." (Genesis 1,12)



Die Verarbeitung von Harz, Blüten und Blättern



Zur Zeit der Blüte gehen die Hanfbauern, mit Lederhosen und Lederschürzen bekleidet, durch die Hanfpflanzungen. Das Harz, welches dabei am Leder kleben bleibt, wird mit einem Messer abgekratzt, zu größeren Stücken geknetet und in Leinensäckchen verpackt.

Die traditionelle Ernte des Harzes erfolgte so, dass die Arbeiter nackt durch die Hanffelder gingen und die Pflanzen umarmten; das Harz schabten sie dann von ihren Körpern ab3. Andere Möglichkeiten zur Harzgewinnung sind das Reiben der Blüten zwischen den Händen oder auf einem Teppich; das Harz wird dann durch Abkratzen und Ausklopfen wieder gelöst.

Das so gewonnene reine Harz der weiblichen Blüten ist das eigentliche Haschisch, in Indien auch 'Charas' genannt. Es ist die am stärksten wirksame psychoaktive Substanz.



Die blühenden Spitzen der unbefruchteten weiblichen Pflanze werden zu 'Ganja' verarbeitet. Der untere Blattbestand von weiblichen Pflanzen wird grob vermahlen, und es wird daraus 'Bhang' zubereitet, ein indisches Getränk mit Gewürzen und Fruchtextrakten. Es kann aber auch geraucht werden.

Die Wirkung des 'Bhang'-Typs ist nur ca. 1/10 so stark wie die von 'Charas' oder 'Haschisch'. 'Ganja' ist ungefähr dreimal so stark wie 'Bhang'. Der bei uns illegal zum Verkauf angebotene 'Stoff' wird zwar als Haschisch bezeichnet, ist aber meistens eine Mischung aus Pflanzenteilen mit mehr oder minder großem Harzanteil und oft gestreckt (verunreinigt) mit Zusätzen wie Heublumen, Henna, Sand und Traubenzucker12.



Mit 'Marihuana' (auch: Marijuana, Pot, Gras) bezeichnen die Länder in Nord-, Mittel- und Südamerika ihre Hanfpflanze, ebenfalls eine Spielart der Gattung Cannabis. Verwendet werden zur Herstellung die Blüten, Deckblätter und Blattspitzen der weiblichen Pflanzen. Ob die Pflanze in der Neuen Welt wild wuchs, oder ob sie durch die Spanier eingeführt wurde, bleibt offen. Die Bezeichnung 'Marihuana' leitet sich aber von dem spanischen Namen 'Maria-Juana' (Maria-Johanna) ab, da ursprünglich nur den weiblichen Pflanzen eine psychotrope Wirkung zugeschrieben wurde; zum anderen ist der Name 'Maria und Johann' eine Anspielung auf die Zweihäusigkeit der Pflanze. Eventuell sind aber auch das portugiesische Wort 'Maranguano', was 'der Berauschte' heißt, oder das indianische 'Malihua' an der Namensgebung beteiligt4.

Ein besonders hochwertiges Produkt aus der Haschischverarbeitung ist das Haschischöl. Es wird durch Destillation gewonnen und ist in der Wirkung ca. 100-mal so stark wie 'Marihuana', da die psychoaktiven Wirkstoffe hier in konzentrierter Form vorliegen.



Die Verarbeitung von Fasern und Samen



Der Hanf gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Erste archäologische Beweise, die zurückgehen auf die Zeit bis vor 8500 Jahren, zeugen von seiner Verwendung zur Herstellung von Seilen und Kleidern in China. Durch den Hanf war es erst möglich, Seefahrt zu betreiben; ohne ihn wäre die 'Neue Welt' im Jahre 1492 wohl nicht entdeckt worden. Denn die Hanffaser diente nicht nur zur Bereitung von Schiffstauen, Packtüchern und wetterfester Kleidung, sondern auch zur Anfertigung bester Segeltücher, welche für die Segelschiffahrt auf ihren immer länger werdenden Routen unverzichtbar waren.



In den 150 Jahren vom Beginn der Kolonialisierung Amerikas bis hin zur Amerikanischen Revolution wurde die Hanfproduktion staatlich gefördert. Noch 1762 gab es eine Strafandrohung für Farmer in Virginia, wenn sie Hanf nicht anbauten, da die Britische Kriegsmarine einen großen Bedarf an Tauen und Segeln hatte. Auch die Gründungsväter der USA - Washington und Jefferson - betrieben den Hanfanbau. In einem Tagebucheintrag Washingtons ist vermerkt, dass Washington zur Zeit der Absonderung der männlichen von den weiblichen Pflanzen, zugegen sein wollte3. Dies ist wie erwähnt auch der Zeitpunkt, woraufhin die weibliche Pflanze die Harzproduktion erhöht..(sollte der General etwa auch..??). Nach Beendigung des Bürgerkrieges sank allerdings das wirtschaftliche Interesse am Hanf erheblich. Die Entwicklung eines billigen Holzmarktes zur Papierproduktion ersetzte den Hanf als Rohstoff, und durch den Einsatz von modernen Maschinen in der Baumwollverarbeitung ließ auch in der Textilbranche das Interesse an der Hanfverarbeitung deutlich nach.



Die letzte Hoch-Zeit erlebte die Hanfproduktion in den USA im Jahre 1943. Im Kriegszustand mit den Japanern hatten die Amerikaner Nachschubschwierigkeiten, was Seile betrifft. In einem Eilprogramm wurde der Hanfanbau in mehreren Staaten der USA noch einmal vorangetrieben.



Auch in Deutschland wurde der Hanf hauptsächlich in der Textilindustrie und zu Seilerarbeiten verwendet. Die männliche Pflanze liefert eine feine Faser und wird als 'Fimmel' oder 'Femmel'(lat.: femella = der weibliche Hanf) bezeichnet. Die weibliche Hanfpflanze dient der Samengewinnung, ist größer und stärker und wird 'Mastel' oder 'Mäsch' (lat.: mascula = der männliche Hanf) genannt. Die Umkehrung in der deutschen Bezeichnung rührt daher, dass in der sinnlichen Anschauung des Volkes die schwächere und unansehnlichere Pflanze als weiblicher Typus, die größere und stärkere (botanisch weibliche Pflanze) dagegen als die männliche Pflanze erscheint..?! In Ostfriesland heißt der männliche Hanf 'Geilhemp' oder 'Geljehemp' (von 'hemp' = Hanf und 'gelt' = unfruchtbar), da er keine Frucht trägt19.



Zur Herstellung von Kleidungsstücken und Bettzeug wurde Hanfgarn zu einer Leinwand gewebt, wozu eine feine Faser benutzt wurde. Die festeren Fasern dagegen werden auch heute noch für Seilerarbeiten (Schnur, Bindfaden, Stricke, Taue), Packleinen und Segeltuch verwendet. Bekannt ist der Hanf auch als Dichtmaterial für Installationsarbeiten an Gas- und Wasserleitungen (auch im menschlichen 'Rohrsystem', dem Urogenitaltrakt, ist der homöopathisch zubereitete Hanf ein wichtiges Heilmittel).



In Japan war der Hanf die älteste kultivierte Textilpflanze und wurde, mit Indigo eingefärbt, zu Bekleidungsstücken der Landbevölkerung verarbeitet17.



Die Früchte der weiblichen Hanfpflanze wurden neben der Anwendung für medizinische Zwecke auch zur Ölherstellung und als Vogelfutter benutzt. Die Frucht ist eiförmig, glänzend, hell oder braungrün, bis 5mm lang und 2mm breit22. Sie enthält einen schwarzgesprenkelten Samen, der ca.30-35% Hanföl enthält, mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, sowie 25% Eiweiß und Vitamin K. Auch im Samen des indischen Hanfes finden sich noch Stoffe mit Haschischwirkung, wobei die Wirksamkeit aber nur 1/30 bis 1/10 der Extrakte aus dem Pflanzenauszug, Herba Cannabis indicae, beträgt24.



In Hungerzeiten diente das Hanföl mitunter als einziges Nahrungsmittel. Heute wird es noch zur Herstellung von Firnissen und Schmierseife verwendet. Die eiweißreichen Pressrückstände der Samen finden Verwertung als hochwertiger Viehfutterzusatz. Auch im Vogelfutter findet sich der Hanfsamen weiterhin als Zusatz, und vielleicht rutscht den Kanarien und Sittichen dabei mancher Laut einfacher aus dem Schnabel; sagt doch auch ein altes Sprichwort: "Der fühlt sich wie ein Vogel im Hanf!"





Der Mythos vom Hanf



Meine hanfroten Augen nach innen senkend

lebe ich Dich im Rausch,

und die Welt habe ich hinter mir gelassen.

Bom Shankar!

Dir zu Ehren hebe ich mein Dschillum an meine Stirn,

um in Dir aufzugehen.

Om nama Shiva!



Nepalesische Hymne an Gott Shiva (15.Jhdt.)18



Der Autor Christian Rätsch erwähnt in seinem Buch "Pflanzen der Liebe"18 eine nepalesische Mythe, welche von den aphrodisischen Kräften dieser göttlichen Pflanze berichtet: Der Weltenschöpfer und -zerstörer Shiva lebte mit seiner himmlischen Frau Parvati auf dem Himalaya, dem Dach der Welt. Aber statt zu Hause zu bleiben, zog es ihn in die Berge zu den himmlischen Nymphen, und er spielte lieber mit den verlockenden Göttinnen. Parvati gefiel dieses Spiel allerdings nicht und sie suchte nach einem Mittel, um ihren Gatten an sich und das Haus zu binden. Sie fand eine Hanfpflanze mit einer harzigen weiblichen Blüte, die Parvati ihrem Mann zu rauchen gab, als er wieder einmal zu Hause erschien. Sofort war Shiva von froher Erregung und heftiger Begierde nach seiner Frau ergriffen, und sie vereinigten sich in göttlicher Ekstase. Shiva blieb fortan bei seiner Frau und immer, wenn sich beide vereinten, rauchten sie den Hanf. Darum gilt er als das beste Aphrodisiakum. Es wurde den Menschen gegeben, damit sie in Glück und häuslichem Frieden leben können.



Auch im Tantrismus, der erotischen Geheimlehre Indiens, gehört der Hanf zu einem der Zaubermittel, welche über den Weg der sexuellen Ekstase zur Enthüllung der Geheimnisse des Universums führen. Die Tantra-Reisenden werden dabei selbst zum göttlichen Liebespaar und erleben in sexueller Vereinigung das Mysterium der Schöpfung.

Der Ursprung des Tantra liegt bei dem Gott Shiva und seiner Gattin Shakti, der Göttin Parvati. Shiva verkörpert die passive männliche Schöpferenergie, die durch Shakti - die aktive weibliche Schöpferkraft - erweckt wird. Sie bilden die beiden Pole des Universums, die sich gegenseitig bedingen und eine unzertrennliche Einheit bilden. Die Vereinigung dieser beiden Pole ist das Wunder der Schöpfung. Hierbei sitzt Shiva, im Lotussitz ruhend, auf dem Himalaja. Vom Haschisch berauscht und in zielloser Erwartung offenbart er seine Männlichkeit, den 'lingam', der Welt. Seine Frau Shakti umwirbt und erregt ihn, und mit zielsicherer Kunst öffnet sie ihre Weiblichkeit, die 'yoni', und gleitet auf den ruhenden Gott. Ihre Energie verwandelt sich zur 'kundalini', zu einer strahlenden Schlange, und aktiviert den Phallus, treibt ihn zur Ekstase. Sie nährt sich von seiner verströmenden Kraft, bis beide Energien sich vereinen und das Universum in göttlichem Licht erstrahlen lassen. Im Zustand höchster Ekstase, jenseits von Zeit und Raum, geschieht die vollkommene Offenbarung.



Anhänger des Tantrismus streben in ihren Ritualen und Zeremonien dieser Offenbarung entgegen. Dieser Weg braucht Zeit, Geduld und vielfältige Übungen. Der Hanf ist beim Tantra-Ritual das geeignete Mittel, die sinnlichen Empfindungen zu steigern, die erotische Imagination zu verbessern, die Phantasie zu beflügeln und die religiöse Andacht zu steigern. Beim Mann bewirkt er, die Erektion über lange Zeit zu erhalten und die Ejakulation hinauszuzögern; bei der Frau weckt und nährt der Hanf die 'kundalini', die so über lange Zeit aktiviert bleibt (alle Quellen aus18).



Das heilige Kraut und die Rastafarians



...und du sollst das Kraut auf dem Felde essen (Genesis 3,18).

Die Rastas in Jamaica (bekannt u.a.durch die Reggae-Musiker Bob Marley und Jimmy Cliff, "Legalize it") sind äußerst bibelfeste Menschen und sehen den Hanf als 'de hola herb', das heilige Kraut oder das Kraut der Weisheit. Sie sagen, dass es auf dem Grab des Salomo entstand, dem Weisesten der Weisen. Sie glauben noch an das Wort Gottes, und als Zeichen seiner Verehrung loben und rauchen sie das Kraut so oft es geht. Das Rauchen des Hanfes ist ein Initiationsritual; zur Aufnahme in die Kultgemeinschaft gehört die Erfahrung einer Vision, welche der Gemeinschaft mitgeteilt und in sie eingebracht wird. Die Bedeutung des Kiffens drücken die Rastas so aus:

"Der Mensch ist im Grunde Gott, aber diese Einsicht kommt einem nur, wenn man das Kraut benutzt. Wenn du das Kraut nimmst, erlebst du dich als Gott. Durch den Gebrauch des Krautes kannst du in diesem miesen Wirklichkeitszustand, der in Jamaika herrscht, gut existieren. Du kannst niemanden verändern, aber du kannst dich selbst durch den Gebrauch des Krautes verändern. Wenn du Gott bist, kannst du dich den Menschen gegenüber wie Gott verhalten. Auf diese Art und Weise kannst du dein Licht scheinen lassen, und wenn jeder von uns sein Licht scheinen lässt, erschaffen wir eine Gott-ähnliche Kultur, und das ist eine kosmische Einheit, die wir versuchen durch die Gemeinde der Rastafaria zu erlangen."28





Zur Geschichte des Hanfes



Die Gattung Cannabis kommt in drei Varianten vor: 'sativa','indica' und 'ruderalis'3,12. Die Bezeichnung Cannabis geht vermutlich zurück auf die Assyrer, die ca. 800 v.Chr. den Hanf als Weihrauch verwendeten. Sie nannten ihn 'Qunubu' oder 'Qunabu'14, wahrscheinlich dem altostiranischen Wort 'Konaba' entnommen. Das urgermanische Wort 'Hanapaz' für Cannabis wurde zu 'Konabas'; diese Bezeichnung ist identisch mit dem griechischen Wort für Lärm ('Kovaßos') und bezieht sich auf die durch den Hanfrauch hervorgerufenen lärmenden Gefühlsausbrüche15. Ein anderer vermuteter Ursprung bezieht sich auf das Sanskritwort 'cana'= Rohr; die Endsilbe 'pis' aus dem Wotjakischen bedeutet Nessel, also die Rohrnessel19.



Erwähnt sei an dieser Stelle auch noch, dass der Hanf bereits 3000 Jahre vor Christus in den Pyramideninschriften auftaucht. Die Ägypter nutzten alle Teile der Pflanze und nannten sie 'smsmt'. Durch die Verbindungen des Volkes Israel zu den Ägyptern gelang auch viel Kräuterwissen in den vorderen Orient nach Kanaan. Bereits in der Bibel wird der Hanf als Bestandteil des Weihrauchs genannt. In Exodus 30,23 erhält Mose von Gott die Anweisung zur Bereitung eines Salböls für den Räucheraltar. Hierbei wird der Hanf mit 'kaneh bosm' bezeichnet28. Das Wort 'kan' bedeutet Hanf oder Rohr und 'bosm' heißt aromatisch. Später wurde hieraus 'Kanabos' und das verbreitete sich durch das Volk der Skythen auch in die nördlichen Länder. Der Grund dafür, dass der Hanf nicht mehr in der Bibel auftaucht, beruht auf einem Übersetzungsfehler der Griechen; sie übersetzten 'kaneh' fälschlich mit 'calamus', dem Namen für eine aromatischen Sumpfpflanze, die es aber im vorderen Orient nicht gibt. Auch Luther hatte bei seiner Bibelübersetzung in der Reformationszeit das hebräische Wort 'kaneh bosm' mit Kalmus übersetzt; dazu muss noch gesagt werden, dass der Hanf zu dieser Zeit bei den Kirchen verpönt war. Denn es war das alte heilige Kraut der heidnischen Liebesgöttin Freyja und konnte das Feuer der Liebe entfachen, erotische Phantasien erregen und die sexuelle Begierde anstacheln, was der Kirche natürlich ein großer Dorn im Auge war.



Cannabis sativa L. ist über die gesamte Erde verbreitet und zeichnet sich aus durch einen hohen Wuchs bis zu 2.5m (der sog. Riesenhanf3,17 bis zu 4-6m) und eine starke Faserbildung. Die Harzabsonderung bei dieser Sorte ist allerdings geringer als beim Rauschhanf, was aber auch stark vom Klima abhängt. So berichtet der SPIEGEL im September 92 unter der Überschrift 'Große Dröhnung': "Der Jahrhundertsommer bescherte Deutschlands Marihuana-Pflanzern Gras von subtropischer Qualität."20



Cannabis indica wird erstmals 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung im 'Atharvaveda' erwähnt und zählt bereits zu den fünf heiligen Pflanzen Indiens3. Der 'Atharvaveda' enthält die Zaubersprüche aus den Veden und gilt als göttliche Offenbarung. Bei den religiösen Ritualen der Indogermanen im Indus-Tal in Indien wurde neben anderen Drogen auch Haschisch verwendet, wodurch bewusstseins-erweiternde und mystische Erfahrungen ausgelöst wurden. Im 'Ayurveda' gehört der indische Hanf zu den 'vajikarana', den Liebesmitteln, wovon das berühmteste das 'majun' ist. Es besteht aus Hanfblüten und -blättern, Haschisch, Opium, Stechapfelsamen und -blättern, Nelken, Kardamon, Weihrauch, Anis, Kreuzkümmel, Butterschmalz, Mehl, Milch, Butter und Zucker. Zur Wirkung wird gesagt, wer davon koste, der erfahre Erstaunliches: "Ekstase, ein Hochgefühl, das Gefühl zu fliegen, gesteigerten Appetit und heftige sexuelle Wünsche."18



Die letzte Abart der Hanfpflanze, Cannabis ruderalis Janischewsky, wurde 1924 von Janischewsky klassifiziert3,12. Sie kommt im südlichen Sibirien vor und scheint auch ausschließlich in Russland zu wachsen.



Im vierten Buch seiner 'Historien' berichtet der griechische Wanderer 'Herodot' (450 Jahre v.u.Z.), der als erster Historiker der westlichen Welt angesehen wird, dass die Skythen, in deren Land der Hanf wächst, folgenden Brauch hätten: "Die Körner von diesem Hanf nehmen also die Skythen, kriechen damit unter die Filzdecke eines Zeltes und legen die Körner auf glühende Steine. Diese fangen zu rauchen an und erzeugen einen so starken Dampf, dass kein hellenisches Schwitzbad dieses Dampfbad übertrifft. Die Skythen werden so froh dabei, dass sie laut heulen. Das sind ihre Bäder; in Wasser baden sie sich niemals21."



Die Skythen waren ein Nomadenstamm, der über die Steppen von Turkestan (Landschaft in Mittelasien; Karl May lässt grüßen) bis Sibirien herumzog. Lange wurden diese Berichte als Übertreibungen bezeichnet, doch wurden bei Ausgrabungen im sibirischen Altaigebirge Skythengräber gefunden, die seit ca. 400 v.Chr. unter einer Eisdecke gelegen hatten. In den Grabstätten wurden noch gut erhaltene Reste dieser Zeremonie und Hanfsamen der Art Cannabis ruderalis Janischewsky gefunden3.



In der Zeit um 500 v.Chr. hatten auch die Germanen Kontakte mit der Hanfpflanze. Bei einem archäologischen Fund in der Nähe des brandenburgischen Fleckens Wilmersdorf wurde 1896 eine Bestattungsstelle mit einer Urne gefunden; sie enthielt noch Samen und Blätter der Hanfpflanze3,14.



Bei anderen archäologischen Grabungen, so der Völkerkundler Christian Rätsch13, fanden sich weibliche Hanfblüten in Gräbern, die Germanen und Kelten ihren Toten schon vor 2500 Jahren ins Grab gelegt hatten. Der Hanf wurde damals von Frauen gesät, gepflegt und geerntet. Die germanische Liebesgöttin 'Freia'(eigentl. Freyja, Geliebte u. Gattin des Odin) wirkte im Hanf: zu erkennen an der weiblichen Kraft der Blüte, die ein mildes euphorisierendes Rauschmittel abgab, welches die Sinnesfreuden der Liebesgöttin sowie aphrodisische Ekstasen vermittelte. Der Gott der Ekstase und des Heils sowie der Herr der Zauberkräfte war Wotan (syn. für Odin, germanischer Gott).



Aber nicht nur das Rauschmittel war ein geschätzter Bestandteil der Pflanze, auch die Fasern wurden für die Fertigung von Kleidungsstücken und die Samen zur Ölgewinnung benutzt. Saat und Ernte des Hanfs wurden mit erotischen Ritualen mit einer Hochzeit begangen.



Vor ca. 5000 Jahren erscheint die Cannabispflanze erstmals in der Literatur14. Im Pharmaziebuch des chinesischen Kaisers Shen-Nung wird sie empfohlen als Schmerzmittel und gegen nahezu alle Erkrankungen wie Gicht, Rheuma, Malaria und Verstopfung bis hin zur Geistesgestörtheit. Allerdings hat Cannabis in China nie eine wichtige Rolle gespielt - ganz im Gegensatz zum Opium.

In der medizinischen Literatur Indiens wird Cannabis erstmals um 800 v.Chr. erwähnt. Es wird in der 'Satapatha Brahmana' als 'vijaya'18 (wörtlich: "das Weibliche, das den Sieg schenkt"), als das beste Aphrodisiakum gehalten und bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt, besonders aber, um psychosomatische Leiden wie Schlaflosigkeit und Migräne zu bessern. Der griechische Arzt Galenos (auch: Galen 129-199 n.Chr.) erwähnt den Hanf als Genussmittel. Er sagt, dass zum Nachtisch kleine Kuchen serviert werden, welche die Lust am Trinken erhöhen, aber im Übermaß genommen Betäubung erzeugen15.

Die Äbtissin Hildegard von Bingen empfahl im 12. Jhdt. den Hanf zur lokalen Anwendung in der Wundbehandlung und bei Geschwüren14. Weiter empfahl sie den Hanf so: "Aber wer im Kopfe krank ist und wer ein leeres Gehirn hat und (dann) Hanf isst, dem bereitet dies leicht etwas Schmerz im Kopf. Jenem aber, der einen gesunden Kopf hat und ein volles Gehirn im Kopf, dem schadet er nicht."28



Bei Ausgrabungen fand ein griechischer Archäologe 1975 unter den Ruinen des Totenorakels von Ephyra im Norden Griechenlands zahlreiche Klumpen Haschisch. Deshalb wird angenommen, dass auch andere HellseherInnen und ProphetInnen der Antike sich der Droge als Hilfsmittel bedienten. So auch Pythia, eine Priesterin des Apollon vom Orakel zu Delphi14.

Auch die berühmte arabische Märchensammlung 'Geschichten aus 1001 Nacht', welche Scheherazade dem König Schehrizar erzählt, soll vom Haschischduft geschwängert sein3.

In den Berichten des Marco Polo finden sich Aufzeichnungen über den Geheimbund der Assassinen, einer Sekte, die um das 12.Jhdt. herum von christlichen Kreuzrittern und den Bewohnern Vorderasiens sehr gefürchtet war. Das Oberhaupt jener Sekte war der auf der Festung Alamut (auch Mulehet) lebende geheimnisumwitterte Großmeister Hasan Ibn Sabbah, auch der 'Alte vom Berge' genannt14,15,16. Unter dem Einfluss von Haschisch sollen die Assassinen zu politischen Attentaten verführt worden sein; als Lockmittel und zur Belohnung wurde ihnen unter dem Einfluss der Droge das Paradies vorgeführt, in das sie nach ihrem Tode eingehen würden. Das französiche Wort 'assassins' steht in der Übersetzung für Meuchelmörder; auch die Bezeichnung 'Haschaschins' (auch: Haschischins) für die Haschischbenutzer stammt aus dieser Zeit16.



In Europa kam das Interesse am Rauschhanf erst zu Beginn des 19.Jhdt. auf. Im Zuge der Kolonialisierung Indiens durch die Engländer und der Rückkehr der Soldaten Napoleons aus Ägypten hielt die Droge Einzug in die europäischen Metropolen. Der Arzt und Professor für Chemie und Naturphilosophie am Medical College Calcutta, W.B. O'Shaughnessy, führte 1839 Cannabis indica in die westliche Pharmazie ein. Er veröffentlichte einen Artikel über die medizinische Anwendung der Droge als Analgetikum bei Rheuma und bei Kindern mit schweren Krampfzuständen und bei der Tetanusinfektion3.

Das englische Parlament beauftragte 1839 eine Kommission mit einer Untersuchung über die Auswirkungen des Hanfgebrauchs in der indischen Kolonie. Das Ergebnis erschien 1894 und umfasst sieben Bände mit 3281 Seiten. Nach einer systematischen Untersuchung von 1200 Personen kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Gebrauch der Droge im wesentlichen unschädlich ist. Der Exzess sei auf Müßiggänger und liederliche Menschen beschränkt.3



Der französische Psychiater Moreau de Tours hatte die Wirkungen von Cannabis indica auf die Bevölkerung Ägyptens und des Nahen Ostens beobachtet. Er verfasste 1845 ein Werk darüber und empfahl die Droge zur Behandlung von Nervenkranken. Moreau führte auch den Schriftsteller Theophile Gautier in die Geheimnisse der Rauschdroge ein. Dieser gründete 1844 mit einigen befreundeten Literaten den 'Club der Haschischins', der zu monatlichen Treffen im extravaganten Pariser Hotel 'Pimodan' zusammenkam. Die Mitglieder, darunter Baudelaire, Rimbaud, Balzac, Nerval, Dumas und Hugo, verarbeiteten in literarischer Form ihre Selbstversuche mit Cannabis indica3,14.



Die Pfeife

Ich bin die Pfeife, die ein Dichter raucht,

An meinem Aussehn kann man schaun -

Äthiopisch ist es oder kaffernbraun -,

Wie tüchtig mein Gebieter mich gebraucht.



Wenn er vom Schmerze überwältigt leidet,

Wie eine Bauernhütte qualm ich dann,

Wo schon die Küche für den Ackersmann,

Der bald vom Felde kehrt, das Mahl bereitet.



Ich schlinge ein und schaukle seine Seele

In einem Netz aus blaubewegter Luft,

Die leichthin meinem Feuermaul entquillt.



Ich wälze einen mächtigen Balsamduft,

Der seinem Herzen zur Erquickung schwele,

Lindernd die Qual, die seinen Geist erfüllt.

Charles Baudelaire, Die Blumen des Bösen32





Das Bild des Haschisch-Rausches



Aus der Sicht des Poeten, des Malers und des Lebenskünstlers berührt der Haschischrausch andere Dimensionen als die Wahrnehmungen von Wissenschaftlern, Medizinern, Pädagogen, Psychologen und politisch-kulturellen Saubermännern, die ja schon immer alles besser wussten. Der Rausch eines Künstlers ist nicht gleich dem eines wissenschaftlichen Spürhundes, der auf der Suche ist nach den Gefahren für Leib und Seele, für Volk und Staat, für Kultur und Religion.



Der Dichter Baudelaire gibt uns in seinem Buch "Die künstlichen Paradiese - Die Dichtung vom Haschisch"16 eine Beschreibung vom Haschischrausch; außerdem Ratschläge, Tips und Hinweise für die Reise in die unbekannten inneren Räume. In keiner Arzneimittellehre findet man den Vollrausch mit Cannabis indica so mitfühlend und bildlich dargestellt wie in diesem Buch. Folgende Ausführungen sind aber nur eine Annäherung an die Schilderungen Baudelaires:

"Hier also liegt das Glück! Ein wenig grüne Konfitüre, nussgroß und wunderlich duftend. Das Glück mit all seinen Verrücktheiten und Kindereien. Man stirbt nicht daran. Später vielleicht, wenn ihr dem Zauber zu oft zusprecht, wird es eure Willensstärke vermindern, werdet ihr vielleicht weniger Mensch sein als jetzt. Doch liegt die Bestrafung in weiter Ferne und was setzt ihr aufs Spiel? Morgen ein wenig nervöse Müdigkeit, doch riskiert ihr nicht jeden Tag härtere Strafen für geringere Belohnungen?

Wohlan, ihr habt den Augenblick für diese Reise mit Vorsicht ausgewählt. Vollkommene Ausschweifung benötigt vollkommene Muße. Macht euch frei von Aufgaben, die Pünktlichkeit und Genauigkeit erfordern, frei von Familiensorgen, von Liebeskummer! Dies alles wäre Gift und so würde Beunruhigung zu Angst, Kummer zu Qual werden. Bestellt eure Umgebung zum Besten, eine malerische Landschaft bei schönem Wetter, eure poetisch ausstaffierte Wohnung und ein wenig Musik.

Bereitet euch auf drei Phasen vor, die leicht zu unterscheiden sind, und nur die erste Phase wird dem Neuling recht seltsam vorkommen. Zunächst ist da eine gewisse abgeschmackte und unwiderstehliche Heiterkeit mit unmotivierten Anfällen von Fröhlichkeit, unterbrochen von Augenblicken voller Bestürzung. Die einfachsten Worte und Gedanken erhalten sonderbare Prägung; unmögliche Vergleiche, Anspielungen und endlose Wortspiele sprudeln aus euerm Gehirn hervor. Bald werden nur noch eure Verbündeten euch verstehen. Die Explosionen schallenden Gelächters erscheinen jedem Besonnenen als Verrücktheit und Narrheiten eines Wahnsinnigen.



Nachdem diese Phase kindlicher Fröhlichkeit etwas abflaut, kündigt sich die zweite Phase mit einem zunehmenden Kältegefühl in den Gliedmaßen an. Es folgt eine große Schwäche in allen Gliedern, die Hände fühlen sich so weich wie Butter an, die Augen werden groß und in eurem ganzen Sein fühlt ihr verwirrende Bestürzung und Betroffenheit. Die Kehle ist wie zugeschnürt und der Gaumen von Durst ausgetrocknet; doch diesen Durst zu stillen, widersetzen sich die Wonnen der Trägheit. Von Zeit zu Zeit ergreift euch ein Schütteln, und rauhe, tiefe Seufzer dringen aus eurer Brust, als könnte euer alter Körper das Verlangen und die Aktivität eurer neuen Seele nicht ertragen.



All eure Sinne sind jetzt aufs äußerste gesteigert; die Augen spähen nach dem Unendlichen aus, und das Ohr nimmt selbst im lärmenden Getümmel beinah unhörbare Geräusche auf. Hier beginnen die Halluzinationen. Gegenstände nehmen langsam ein eigentümliches Aussehen an, Töne bekleiden sich mit Farben, und Farben enthalten Musik. Aber es ist nichts Übernatürliches, nur die Übereinstimmungen überwältigen den Geist mit ihrem eigenmächtigen Wesen. Es kann geschehen, dass die Persönlichkeit entschwindet, die Betrachtung der äußeren Gegenstände lässt euch eure eigene Existenz vergessen, und bald verwechselt ihr euch mit ihnen, werdet selbst zum Baum, zum Vogel, der über euch schwebt und mit euch davonfliegt.

Diese Einbildungen dauern nur kurz, und schon reißt euch eine andere Gedankenströmung fort, aber diese Minuten dauern Ewigkeiten, denn die Ausmaße der Zeit und des Seins sind durch Vielfalt und Dichte der Gedanken und Empfindungen vollkommen durcheinandergebracht.



Die lebhafte geistige Erregung führt in die letzte Phase, wo eine große Müdigkeit sich ausbreitet. Es treten Erholungspausen ein, oft begleitet vom gierigem Hunger und außergewöhnlich starkem Durst. Manchmal glaubt man, vom Rausch befreit zu sein, verschlingt die Speisen mit Gier und Hast, doch schon wieder kommt der Rausch, die Vision, führt die Verdauung in eine Krise und den Taumelnden in eine glorreiche Gelassenheit. Seit langem seid ihr nicht mehr Herr über euch selbst, aber nun bekümmert es euch nicht mehr. Schmerz und Zeitbegriff sind verschwunden, und wenn ihr am nächsten Tag aus dem bleiernen Schlafe erwacht, empfindet ihr erstaunliches Wohlbehagen, eine wundervolle Leichtigkeit des Geistes. Doch kaum seid ihr aufgestanden, verfolgt euch der Überrest des Rausches. Die schwachen Beine tragen euch nur mühsam, ihr glaubt, jeden Augenblick wie ein zerbrechlicher Gegenstand zu zersplittern. Große Mattigkeit bemächtigt sich eures Geistes und breitet sich über eure Fähigkeiten aus wie Nebel über eine Landschaft. Die nächsten Stunden seid ihr unfähig zu allen Unternehmungen, als Strafe für die ruchlose Art, mit der ihr Nervenkräfte vergeudet habt. Ihr habt eure Persönlichkeit in alle vier Winde verstreut, und jetzt - wieviel Mühe kostet es euch jetzt, sie wieder zu sammeln und zu konzentrieren!"16





Inhaltsstoffe im Hanf



Das Harz der Hanfpflanze enthält rauscherzeugende, sedierende und antibiotische Stoffe21,24. Von den isolierbaren Inhaltsstoffen der Cannabis-Arten, den sogenannten Cannabinoiden, sind ca. 60 bekannt. Diese sind quantitativ und qualitativ abhängig vom Pflanzentyp, von den verwendeten Pflanzenteilen, vom Klima und Standort, sowie vom Reifezustand der Hanfpflanze. Alle Cannabis-Arten, also 'sativa', 'indica' und 'ruderalis', sind in der Lage, diese Cannabinoide herzustellen. Von ihnen geht die psychotrope Wirkung und eine Anzahl weiterer pharmakologischer Effekte aus. Im Vordergrund steht hier natürlich der Indische Hanf, dessen Gehalt an Cannabinoiden am höchsten ist.



Das Blütenharz der Hanfpflanze ist der Träger der Haschischwirkung. Es enthält vor allem Dibenzopyran-Derivate. Hauptinhaltsstoffe sind 'Cannabidiol' (CBD), 'Cannabinol' (CBN) und 'Tetrahydrocannabinole' (THC)4. Cannabidiol (C21 H30 O2) ist antiepileptisch, hypnotisch und antibiotisch wirksam4,21. Dem Cannabinol (C21 H26 O2) wurde früher die Haschischwirkung zugeschrieben, was sich aber als Irrtum erwies. Es ist vielmehr ein Hemmstoff der mikrosomalen, Arzneimittel abbauenden Enzyme und kann dadurch THC-Effekte und die Wirkung anderer Pharmaka verlängern25.



Die physiologisch wirksame, halluzinogene Substanz ist ein Isomer der Tetrahydrocannabinole, das Delta-9-THC (früher: Delta-1-THC). Mit der Kurzbezeichnung Nabilon oder Dronabinol wurde Delta-9-THC in den USA unter dem Freinamen Marinol als Antiemetikum angeboten4. Ein weiteres THC-Isomer, das Delta-8-THC (früher : Delta-1(6)-THC), hat eine schwächere halluzinogene Wirkung. Der THC-Gehalt im Harz der Hanfpflanze beträgt ca. 10%; die weiblichen Blüten des Rauschhanfs enthalten ca. 2-7%, der Faserhanf enthält ca. 0,2%, Marihuana ca. 0,5-4% und Haschischöl hat einen THC-Gehalt von ca. 30-50%4,21.



Die Erforschung der psychoaktiven Substanzen der Hanfpflanze umfasst den Zeitraum von 1895 bis 1965 und lief nicht ohne Zwischenfälle ab. Seit Beginn der Versuche, der Molekülstruktur des Haschischs näherzukommen, wurden mindestens zwei Chemiker bei Laborarbeiten getötet und ein anderer schwer verletzt3. Zur Zeit des 2.Weltkriegs gelang Forschern in England und Amerika die Strukturaufklärung und Synthese der Cannabinole, die man zunächst für die halluzinogene Wirkung verantwortlich machte. Erst im Jahr 1965 entdeckten zwei Wissenschaftler der Hebräischen Universität in Jerusalem, R. Mechoulam und Y. Gaoni, den Hauptwirkstoff und nannten ihn Delta-1-THC, jetzt als Delta-9-THC bezeichnet. Zwei Jahre später gelang es R. Mechoulam, THC auch synthetisch herzustellen14. Das synthetisch gewonnene Delta-9-THC ist wasserlöslich, ganz im Gegensatz zum THC der Hanfpflanze, welches ausschließlich fettlöslich ist. Aufgrund seiner Lipophilie verschwindet Delta-9-THC rasch aus der Blutbahn und wird in fetthaltigem Gewebe eingelagert; so z.B. in speziellen Gehirnabschnitten und in den Keimdrüsen. Die biologische Halbwertzeit liegt bei einer Woche, so dass die Elimination mindestens einen Monat benötigt4, wodurch es bei häufiger Verabreichung der Droge zur Kumulation kommen kann.



Mit Hilfe des synthetisierten, wasserlöslichen THC begannen die Wissenschaftler nun Versuche an Tieren, wobei die Substanz gezielt in verschiedene Hirnzentren injiziert wurde, um deren Reaktion zu messen14. Wie weit Versuche dieser Art auf den Menschen übertragbar sind, sei dahingestellt, denn die Fettlöslichkeit der Hanf-Cannabinoide lässt nur eine Speicherung in ganz bestimmten Gehirnabschnitten zu. Die Homöopathie lehnt Tierversuche jedenfalls ab, da diese nicht auf menschliche Individuen übertragbar sind.

Neuere Forschungen ergaben, dass die Cannabinoide schnell metabolisiert werden, hauptsächlich durch Hydroxylierung in mono- und di-hydroxylierte Verbindungen, wie 11-Hydroxy- und 8,11-Dihydroxy-THC. Bereits 10 Min. nach Injektion von Delta-9-THC ist 11-Hydroxy-THC im Blut nachzuweisen. Es stellt aber kein Endprodukt des THC-Abbaus dar, da es noch pharmakodynamisch wirksam ist. Es gibt einzelne Befunde, nach denen es den eigentlichen Wirkstoff darstellt25.



Außer den Cannabinoiden enthält der Hanf noch ca. 360 weitere Inhaltsstoffe wie Sterole (ungesättigte Alkohole, z.B. Cholesterol), Terpene (Hauptbestandteil der ätherischen Öle), Alkaloide (Verbindungen mit Stickstoff, in Rausch- und Genussmitteln), Flavinoide (Pflanzenfarbstoffe) und Furan-Derivate4. Der Anteil an ätherischen Ölen in den oberen Pflanzenteilen beträgt ca. 0,1%, mit einem Sesquiterpen (Kohlenstoffverbindung mit zytotoxischer Wirkung), Guajakol (Expektorans, mitbeteiligt am eigenartigen Geruch der Hanffelder), Eugenol (Phenolderivat, z.B. auch im Nelkenöl vork.), Humulen (zentral-lähmende und antibakterielle Wirkung), Myrcen, Isopropylenbenzol und p-Cymol, wobei letztere in ihrer Struktur dem Cannabidiol (s.d.) ähnlich sind7,21,24. Weitere Bestandteile sind: ein Glykosid, Cholin, Trigonellin 0,04% und geringe Mengen Pektine, Äpfel- und Oxalsäure, Quebrachitol, angeblich Substanzen mit antibakteriellen Eigenschaften.7 Die Epidermiszellen der Hanfpflanze enthalten Silizium-Dioxid, was den Hanf, aus antroposophischer Sicht, als Kieselpflanze ausweist. Es wurden auch Schleimstoffe im Hanf gefunden; diese halten die Tendenz zur Verholzung auf, was die Fasern brüchig machen würde21.





Traditionelle Anwendung von Cannabis indica



Die umfangreichsten Erfahrungen mit dem indischen Hanf stammen aus den Ländern, wo der Hanf schon seit Jahrtausenden als Heilmittel, Aphrodisiakum und Rauschdroge gebraucht wird: Indien, Pakistan, Nepal und Bengalen. Die Indikationen zur Anwendung decken sich auch weitgehend mit den Erfahrungen von Heilkundigen des Mittelalters und europäischen Medizinern, welche die Arzneikraft der Kulturform Cannabis sativa L. bei Erkrankungen entsprechend anwendeten. Die mittelalterlichen Kräuterbücher erwähnen die Verwendung der Hanfsorte 'sativa' bei verschiedenen Leiden. Der indische Hanf wurde erst im 17.Jhdt. in Europa bekannt und fand erst im 19.Jhdt. Aufnahme in die europäische Arzneikunde. Die traditionelle Medizin des Ostens gibt für den Rauschhanf folgende medizinische Qualitäten an:

Blätter: Sedativ, schmerzlindernd, betäubend, entkrampfend, diuretisch, verdauungsfördernd, adstringierend. Innerlich bei Durchfällen, Tetanus, Menstruationskrämpfen. Äußerlich bei Geschwüren, Tumoren, Kopfläusen, Schuppen, Wunden, Bindehautentzündungen, Hämorrhoiden, Orchitis.



Bhang: Innerlich bei Dyspepsie, Gonorrhoe, Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit; Nervenstimulans.

Ganja: Schmerzmittel, Antidepressivum, Antispasmodikum. Äußerlich bei schmerzenden Hauterkrankungen und Juckreiz. Rauch wird bei Vergiftungen (durch Stechapfel, Auripigment) verschluckt; rektal verabreicht bei Hernie und dysenterischen Krämpfen. Geraucht als Psychotherapeutikum und Aphrodisiakum.

Charas: In Indien das höchstbegehrte Betäubungs- und Schmerzmittel. Innerlich bei Kopfschmerzen (durch Malaria, Menses), Migräne, akuter Manie, Geisteskrankheiten, Wahnsinn, Delirium, Husten, Keuchhusten, Asthma, Gehirnanämie, nervösem Erbrechen, Tetanus, Krämpfen, nervöser Erschöpfung, Dysuria, Ekzemen, Neuralgien, starken Schmerzen, Impotenz, Frigidität, Zeugungsunfähigkeit, starken Durchfällen, Hepatitis, Opiumvergiftung.

Samen: Innerlich bei Gonorrhoe.



(Quellen aus: C. Rätsch, Pflanzen der Liebe18)



Auch die medizinische Literatur Mitteleuropas im 19.Jhdt. verordnete Cannabis indica bei entsprechenden Indikationen. Da in Deutschland bis zur Einführung des Indischen Hanfes nur Erfahrungen mit Cannabis sativa vorlagen, kann davon ausgegangen werden, dass sich die medizinische Anwendung von Cannabis indica auf Erfahrungen der englischsprachigen Länder stützte. Diese lieferten auch zahlenmäßig die meisten Forschungsergebnisse, da Untersuchungen über den Rauschhanf vorwiegend in den Kolonialländern durchgeführt wurden, wo die Forscher auch arbeiteten. Besonders in der Zeit des vorigen Jahrhunderts wird der Indische Hanf bei folgenden Leiden verwendet19: Neuralgien, schmerzhafte Rheumatismen, Veitstanz, Tetanus und Schlaflosigkeit (Buchheim). Lobende Heil-erfolge bei Fazialneuralgie (Donovan), Epilepsie, Chorea und Pertussis (Mauthner), bei traumatischem Tetanus (Bocker), akuter Bronchitis und Asthma (Hamberg), bei rheumatischen Augenentzündungen (Binard, Wolf); günstige Erfolge bei Metrorrhagien, gegen drohenden Abortus und seltene, schwache Wehen (Churchill, Bennet); als Diuretikum bei Anasarka (Bryan) und als bestes Hypnotikum und Anodynum (Beck). Bei einer Strychninvergiftung wurden Hunde, denen man tödliche Gaben von Strychnosrinde gegeben hatte, durch starke Dosen der harzartigen Hanfausschwitzung gerettet (Ley). Auch als Opiumersatz wurde der Indische Hanf vorgeschlagen (Molwiz).



In der Tiermedizin wurde Cannabis indica als wertvolles Hundemittel eingesetzt, da die sexuelle Erregung das normale Hundeleben beherrscht: "Rüde sitzt Tag und Nacht ohne zu fressen oder zu trinken vor dem Hause einer läufigen Hündin; ständig in Angst, verjagt zu werden; ununterbrochenes 'Telephonieren' mit Urin (Pollakisurie) an jeder nur erdenklichen Ecke". Beim Rind wurde der Rauschhanf bei Intoxikations-Psychosen mit großer Angst und hemmungslosem Brüllen verabreicht7.



In der Homöopathie wird er zur Zeit der Jahrhundertwende angewendet bei heftigsten Kopfschmerzen mit Nervenüberreiztheit, Delirium tremens, hysterischer Katalepsie, bei Harnleiden (Anwendung in gleicher Weise wie bei Cannabis sativa), bei Herzstörungen und Asthma (Stauffer, Schmidt, Heinigke).



In der 2.Opiumkonferenz zu Genf 1925 wurde empfohlen, Cannabis indica unter Handels- und Produktionskontrolle zu stellen, was daraufhin in Deutschland auch geschah.



Aus den Indikationen ist ersichtlich, dass es sich beim Hanf um eine Pflanze mit einem breiten Wirkungsspektrum handelt. Die Grenzen zwischen den Hanfsorten 'indica' und 'sativa' sind nicht eindeutig zu bestimmen, wobei der Indische Hanf einen ausgeprägteren Bezug zum Bereich der Geistes- und Gemütssymptome aufweist.



Gerühmt wird der angebaute Hanf, Cannabis sativa, besonders bei Reizungen und entzündlichen Erkrankungen des Urogenitaltrakts, insbesondere bei Gonorrhoe mit Dysurie im ersten Stadium und Blasenkatarrh, oft ohne Brennen, nur mit häufigem Blasendruck, Harnröhrenentzündung mit Eiterfluss, bei Nephritis mit Herzbeschwerden, Nierensteinen, Blasenkrampf, schmerzhaftem Urinieren mit Harnzwang, Albuminurie und Prostataaffektionen.19





Pharmakologie und Toxikologie



Um Forschungsergebnisse über Cannabis indica zu erhalten, wurde eine Reihe von Tierversuchen durchgeführt. Affen, Hunde, Hühner, Tauben, Ratten und Kaninchen waren die Probanden für Pharmakologen und Toxikologen. Ihr Interesse galt besonders der Wirkung auf das Zentralnervensystem (ZNS). Zusammenfassend kamen die Forscher zu folgenden Ergebnissen: "Die Hauptwirkung manifestiert sich am ZNS; sie zeigt sich in einer Übererregung der Rinde und des Markes, gefolgt von Paralyse beider Systeme, in einer bulbären Erregungs- mit anschließender Depressionsphase." Des weiteren gehört Cannabis indica zu den aktivsten Bakteriziden; bei grampositiven Bakterien in einer Verdünnung von 1:100 000 und auf Mycobakterium tuberkulosis in 1:150 000. Auch auf penicillinresistente Keime besteht eine Wirkung3,7.



In der Glaukombehandlung wurde der Indische Hanf zur Senkung des Augeninnendrucks eingesetzt3,12. Am 24.7.1976 brachte der 'National Observer' einen Bericht über den 28-jährigen Lehrer Robert Randall, der sich das Recht erkämpfte, als erste Person der Vereinigten Staaten "zum Zwecke medizinischer Anwendung von Marihuana", vom Bundesdrogengesetz ausgenommen zu werden3.

Auch in der Chemotherapie wurden die Cannabis-Produkte gelegentlich zur Vermeidung von Nebenerscheinungen wie Übelkeit und Brechreiz erfolgreich eingesetzt12. In einer Studie zeigte sich, dass nach Einnahme von synthetischem THC Krebspatienten im Endstadium weniger depressiv und frustriert waren und darüber hinaus zu einer Gewichtszunahme tendierten3.



1. Langzeitwirkung der Cannabinoide



Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Cannabis-Wirkstoffe, die Tetrahydrocannabinole, auf Grund ihrer Fettlöslichkeit in bestimmten Gehirnpartien gespeichert werden und dadurch Langzeitwirkungen erhalten. Dies ist nachgewiesen durch Gabe von radioaktiv markiertem THC, mit nachfolgender Sektion bei Ratten und Affen. Die Speicherungsorte von THC sind dieselben, in denen auch die bei Schizophrenie betroffenen Antriebszentren liegen und dieselben auch, an denen beim alternden Menschen das Gehirn schrumpft; diese Schrumpfung tritt bei Haschischkonsum allerdings früher auf21.



Weiter schädigt es folgende Organe und Organsysteme4,21: Lunge, Gonaden und Immunsystem. Die Neigung zu chronischen Lungenaffektionen ist deutlich erhöht, noch stärker als beim Tabakgenuss; auch die Bereitschaft zu carcinogener Entartung ist erhöht.

Im Immunsystem zeigte sich im Tierversuch ein Leukozytenabfall von 56% bei entsprechender THC-Gabe. Versuche mit durchschnittlich 22jährigen Jugendlichen ergaben nach einjährigem Rauchen von wöchentlich vier Zigaretten einen um 41% reduzierten Lymphozytengehalt.

In den Geschlechtsorganen wird THC von Ovarien und Hoden aufgenommen. Folgen sind Störungen im Hormonhaushalt, z.B. eine Tendenz zur Verweiblichung des männlichen Organismus durch Testosteronmangel. Chromosomen-Untersuchungen bei schwachen und starken Rauchern zeigten im Vergleich zu Nichtrauchern deutliche Chromosomenschädigungen parallel zum Drogengebrauch. Bei Schwangeren wird auch der Fetus mitbetroffen.



Die klassischen Cannabis-Studien, die von Befürwortern des Haschisch-Konsums immer wieder angeführt werden, so der Report der 'Indischen Hanf-Kommission' (1894), der 'La Guardia-Bericht' des Bürgermeisters von New York (1944) und die Studie der englischen 'Cannabis-Kommission' (1968), sind mit dem heutigen Wissensstand der Medizin um die Droge nicht mehr vereinbar3,12,14.



2. Wirkungsbild am Tier



Im Tierversuch halten die nach THC auftretenden Funktionsveränderungen je nach Tierart, Dosis und Verabreichungsart wenige Stunden bis mehrere Tage an. Die motorische Aktivität lässt nach; die Tiere werden sediert, und bei hoher Dosierung kommt es zur kataleptischen Starre.



Adrenalin- bzw. Noradrenalin- und Acetylcholineffekte sind gesteigert; es kann aber auch zu indirekter anticholinerger Wirkung kommen. Eine Hypothermie tritt auf, und die Nahrungsaufnahme wird eingeschränkt. Die akute Toxizität von Narkotika und Morphin ist erhöht, die von Am-phetamin dagegen geringer. Sogar in Dosen, die die Motorik noch nicht beeinflussen, kommt es zur Verminderung der Lernleistungen, des Erinnerungsvermögens, der Entscheidungsfähigkeit und des aggressiven Verhaltens25.



3.Wirkung am Menschen



Bereits nach etwa 0,1mg/kg Delta-8- oder Delta-9-THC treten psychische Wirkungen auf. Es kommt zu einem Gefühl der Entspannung und des Abrückens von den Alltagsproblemen, zu angenehm empfundener Apathie und milder Euphorie. Aber auch Zustände ängstlicher Unruhe oder aggressiver Gereiztheit können auftreten. Denkabläufe werden subjektiv als assoziationsreich, phantasievoll und beglückend erlebt. Akustische und optische Sinneswahrnehmungen werden intensiver, Farben gewinnen an Leuchtkraft und Intensität. Das Zeiterleben wird im Sinne einer Verlangsamung der subjektiv registrierten Zeitabläufe verändert25.



Der Autor W. Pelikan beschreibt die psychischen Auswirkungen so: "Eine Unfähigkeit, den Denkfaden festzuhalten, die richtigen Worte für das zu finden, was man ausdrücken will, zeigt sich bald. Man zieht sich in eine illusionäre Welt zurück. Das rechte Zeitgefühl geht verloren... Der Genießer meint, besonders tiefe, klare Einsichten zu erleben. Die Selbstkritik schwindet, so dass man sich für eine besonders fortgeschrittene, magischer Kräfte mächtige, bedeutende Persönlichkeit halten kann, etwa für einen Guru oder gar Messias21."



Die Wirkungen auf das vegetative Nervensystem sind Sedierung, Hungergefühl, Beschleunigung des Herzschlags, vermehrte Durchblutung der Konjunktiven, eventuell auch Mundtrockenheit und Blutdruckänderungen25. Die 'Kaninchen-Augen' des Cannabis-Konsumenten sind Auswirkungen des Serotonins, das zu einer Erweiterung der Gefäße in der Bindehaut führt; gleichzeitig verengt es die Blutgefäße der Extremitäten.

Der psychoaktive Prozess wird über die THC-Wirkung auf das Limbische System hervorgerufen, welches zu erhöhter Aktivität angeregt wird. Der 'Heißhunger' entsteht durch Aktivierung der Neurone des Hungerzentrums14. Die Rauschbilder sind allerdings sehr unterschiedlich und variieren stark nach der individuellen Persönlichkeit, sozialen Faktoren und Art sowie Menge der verabreichten Substanz.



Im Anschluss an einen Haschischrausch wird der Konsument oft von einer bleiernen Schwere befallen, und es kommt zu einem ausgeprägten Tiefschlaf. Begleitet werden die Tage danach häufig von einem anhaltenden Gefühl der 'Wurstigkeit', Interesselosigkeit bis hin zu lustloser Apathie, bei gleichzeitig angenehmem und entspanntem körperlichen Zustand. Mitunter kann noch nach Wochen, Monaten und Jahren ein sog. 'flash back' (Echorausch) auftreten, der selbst nach drogenfreiem Intervall rauschähnliche Zustände hervorruft. Diese Wiederkehr der Drogenerfahrung kann ausgelöst werden durch bildliche, musikalische, gedankliche und situationsbedingte Erinnerungen. Da der Flashback meist plötzlich und unerwartet auftritt, z.B. auch beim Autofahren, kann die Person in gefährliche Situationen geraten, begleitet von einem starken Unruhe- und Angstgefühl.



Eine Flashback-Erfahrung



Auch von anderen Drogen wie LSD, Meskalin usw. sind diese Flashbacks bekannt. Ein guter Freund von mir machte damit sehr unangenehme Erfahrungen, was eine ärztliche Behandlung zur Folge hatte (die ihm aber nicht geholfen hat). In den Jahren seines Haschischkonsums probierte er u.a. auch LSD aus, was ihm aber keine 'good trips' bescherte, da er sehr schnell in Angstzustände geriet und beinahe die Kontrolle über sich verlor. Diese Angstzustände wiederholten sich dann regelmäßig bei jedem erneuten Haschischkonsum und traten später auch ohne Drogeneinnahme auf.

Er hatte den Eindruck, als wenn sich all seine 'kleinen' Ängste unter dem Drogeneinfluss potenziert hätten. Schon der Gang zu dem Psychiater war eine Tortur für ihn, da dieser seine Praxis in einer belebten Fußgängerzone der Innenstadt hatte. In diesen Menschenmengen hatte er das Gefühl, als würde er aus seinem Körper heraustreten und den Kontakt zu ihm verlieren. Die Stimmen und Geräusche um ihn herum waren ein einziger unverständlicher Brei, was ihm noch mehr das Gefühl gab, nicht zu dieser Welt zu gehören (Wahnidee: Alles um ihn erscheint wie ein schreckliches Geheimnis; Kent I/67). Manchmal hatte er auch den Eindruck, unsichtbar zu sein; dann biss oder kniff er sich, damit er seinen Körper wieder spürte (Wahnidee: Er ist durchsichtig; Kent I/65, Er ist ein Geist; I/67). Vom Psychiater bekam er natürlich sofortiges Drogenverbot erteilt und als einleitende Therapie täglich eine Trinkampulle mit Calcium, was aber nicht half. Die Therapie steigerte sich dann bis hin zu den Antipsychotika, welche der Arzt immer als Muster bei seinem Medikamentenstapel auf dem Schreibtisch liegen hatte. Mein Freund brach diese Art von Therapie nach einigen Monaten ab, da er außer einer extremen Müdigkeit und allgemeinem Desinteresse keine Veränderung verspürte. Von nun an versuchte er die Situationen zu meiden, welche seine Ängste so sehr provozierten, was natürlich nicht immer gelang.



Sogar viele Jahre später geriet er nach einmaligem 'kiffen' wieder in diesen Trip-Zustand. In gut angeturntem Zustand machte er mit seiner Freundin einen Spaziergang. Sie waren nicht weit von der Wohnung entfernt, als ihn eine Orientierungslosigkeit überfiel, die ihm schreckliche Angst machte (Voegeli: Desorientierung auf der Straße, Angst den Verstand zu verlieren). Er konnte einfach nicht mehr weitergehen und konnte sich auch nicht vorstellen, wieder zurückzugehen. Mit Hilfe der Freundin und vieler beruhigender Worte schaffte er den Rückweg dann aber doch.



Ein anderer kleiner Ausrutscher brachte ihn noch einmal in eine bedrohliche Situation. Seine Freundin rief nachts an und bat mich um Hilfe, da sie sich keinen Rat wusste. Kurze Zeit nach ein paar Zügen aus einer mit Haschisch präparierten Zigarette hatte er begonnen, am ganzen Körper zu zittern, hatte eine Pulsfrequenz von 150/min, heftigstes Herzklopfen und Todesangst; er glaubte sterben zu müssen, wollte aber unbedingt alleine sein und schickte sogar seine Freundin aus dem Zimmer. Ich besorgte für ihn Baldriantropfen aus der Nachtapotheke, was aber nur wenig half.

Dieser bedrohliche Zustand hatte über drei Stunden angehalten. Damals wusste ich noch nichts über Homöopathie, sonst hätte ihm eine Gabe Arnica oder Aconitum wohl helfen können (Cannabis indica wohl auch, aber bis zu einem belgischen Homöopathen war der Weg zu lang....).



Mittlerweile ist er in homöopathischer Behandlung und bekam von einem belgischen Homöopathen mehrfach Hochpotenzen von Cannabis indica und die Auflage, kein Haschisch mehr zu konsumieren, da die Mittelwirkung dadurch sofort aufgehoben wird. Das homöopathische Cannabis hat ihm bisher geholfen, die Folgen der Drogeneinwirkungen zu reduzieren und wieder mehr am öffentlichen Leben teilzunehmen, was ihm lange Zeit nicht möglich war.





Cannabis in der Homöopathie



Hahnemann führte die Hanfpflanze Cannabis sativa L. in die Homöopathie ein. Im ersten Band der 'Reinen Arzneimittellehre'26 sind 330 Symptome angegeben, die aus der Arzneimittelprüfung von Hahnemann und neun weiteren Prüfern stammen. Das Ausgangsmaterial zur AMP ist "der frisch ausgepresste Saft aus Krautspitzen der blühenden Hanfpflanze, der männlichen oder der weiblichen", aufbereitet und dynamisiert bis zur 30. Centesimalpotenz. Vielleicht war Hahnemann nicht bekannt, dass gerade die Blüten der weiblichen Hanfpflanze, als eigentlicher Träger des psychotropen Wirkstoffgemisches, den Hauptanteil der Wirkung bildeten. Aber auch mit dem gewöhnlichen Hanf Cannabis sativa L., dessen Harzanteil deutlich geringer ist als beim Indischen Hanf, erfuhren die Prüfer die Wirkung auf Geist, Gemüt und Körper. Die beschriebenen Symptome sind nahezu dieselben, welche sich auch beim Genuss der Pflanze durch Rauchen, Essen oder in Form eines zubereiteten Getränks, einstellen.



Das Arzneimittelbild von Cannabis indica in Mezger's "Gesichteter Homöopathischer Arzneimittellehre"2 bezieht sich auf den Indischen Hanf. Mezger gibt als Literaturhinweis zur AMP neben Allen (Encyclopedy, Band 2) auch die 'Reine Arzneimittellehre' von Hahnemann an. Dieser prüfte aber, wie erwähnt die Hanfart Cannabis sat. L. und nicht Cannabis indica.

Auch im 'Deutschen Homöopathischen Arzneibuch' von Dr. Willmar Schwabe, herausgegeben in Leipzig 1912, gibt es einzig die Hanfsorte Cannabis sat. L., zubereitet aus den "frischen Stengelspitzen mit den Blüten und Blättern, sowohl von den männlichen, als auch von den weiblichen Pflanzen."

Stauffer gibt 1926 in seinem Buch 'Klinische Homöopathische Arzneimittellehre27' einen Hinweis zur Arzneimittelzubereitung von Cannabis indica: "Aus den getrockneten Zweigspitzen des indischen Hanfes oder Haschisch's wird eine Tinktur hergestellt, der Arzneigehalt ist 1/10; die Tinktur entspricht also der 1.Dezimalpotenz. Es wird mit 90%igem Weingeist weiterpotenziert."



Seit welchem Zeitpunkt die Arznei Cannabis indica aus dem Verkehr gezogen bzw. verboten wurde, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Die Beantwortung einer schriftlichen Anfrage beim Bundesgesundheitsamt zwecks Aufklärung über das Arzneimittelverbot von Cannabis wird wegen der "angespannten Arbeitssituation" der Behörde noch eine gewisse Zeit dauern.



In mancher homöopathischen Literatur wird Cannabis indica schon gar nicht mehr erwähnt - totgeschwiegen oder vergessen? Das Homöopathische Repetitorium der DHU hat zwischen den Mitteln Camphora und Cantharis noch einen Platz freigehalten - etwa für ein Arzneimittel mit diesen Leitsymptomen wie "Einbildungen aller Art"..., "Verstärkte Phantasien"..., "Hat Spaß daran, jemanden aufzuziehen" und "Stellt Theorien auf"? Es könnte ja sein, dass der Verfasser dieses Büchleins auch im Schlaf "prophetische Träume" erlebt, oder ahnt er bereits eine baldige Zulassung des homöopathischen Cannabis indica? Sofern er einer Wahnidee anhängt, bleibt ihm nur der Weg ins benachbarte Holland oder Belgien, um Hilfe in Form des Similes zu erhalten. In Holland gibt es sogar Haschisch unter staatlicher Aufsicht in den sog. 'Head-Shops' zu kaufen. In Deutschland müssen Patienten mit Cannabis-Symptomen in diese Nachbarländer reisen, um eine homöopathische Therapie zu erhalten. Und das bei einer stetig wachsenden Anzahl von Drogenkonsumenten und Ex-Usern, die noch über Jahre unter den Folgen des Drogengebrauchs leiden; denn die Verordnung von Cannabis indica bezieht sich auf alle Rauschdrogen und -gifte, die eine entsprechende Symptomatik aufweisen!



Der Anteil der Haschischkonsumenten beträgt weltweit ca.400 Millionen Menschen, davon in Europa ca 10-15 Mill. und in den USA über 20 Mill., Stand 1989. Dieses sind behördliche Zahlenangaben. Wenn man bedenkt, dass gemäß der veröffentlichten Angaben des Bundeskriminal-amtes über Cannabis-Sicherstellungen die tatsächlich illegal gehandelte Menge bis in das Zehnfache geht, kann man sich ein ungefähres Bild der Cannabis-Durchseuchung machen.



Aber auch ohne über das Mittel zu verfügen, sollten die charakteristischen Symptome jedem bekannt sein. Sie entsprechen weitgehend den Darstellungen der zuvor beschriebenen Rauscheindrücke sowie den Beobachtungen der Toxikologie und der Pharmakologie. Einige Charakteristika sind ja bereits genannt worden; weitere sind:

-Rauschartiger Zustand mit den angenehmsten Gefühlen und den lebhaftesten Phantasien.

-Logorrhoe - aber auch: Vergesslich für Worte, sucht nach Worten.

-Unfähigkeit, die Gedanken zu konzentrieren. Die Gedanken schwinden beim Reden, Lesen, Schreiben.

-Einbildungen aller Art: Zeit erscheint unendlich lang, Sekunden werden zu Minuten und Stunden; Entfernungen und Gegenstände sind vergrößert, Meter erscheinen als Kilometer.

-Gefühl/Schmerz, als wenn sich die Schädeldecke öffnet und schließt.

-Zähneknirschen im Schlaf; prophetische Träume

-Schläfriger, stupider Gesichtsausdruck

-Rückenschmerzen beim Lachen und nach Coitus

-Modalitäten:
Verschlimmerung morgens; durch Kaffee, Alkohol und Tabak; durch rechte Seitenlage
Besserung durch frische Luft, Ruhe, kaltes Wasser



Die Wahnideen sind natürlich am deutlichsten ausgeprägt und wegen der euphorischen Exaltiertheit und der sensoriellen Überempfindlichkeit außerordentlich reichhaltig. In einem Ausdruck der Wahnideen aus dem MacRepertory finden sich nicht weniger als 171 Symptome. Besonders auffällig sind hierbei religiöse und paradiesische Motive wie "er ist Christus", "ist im Himmel", "göttlich zu sein", "ist ein Kaiser", "hört Musik", "hört zahllose süß klingende Glocken", "er wäre in der Ewigkeit", usw..



Da sich der Haschisch-Konsument im Rausch in jede nur vorstellbare Form verwandeln kann, tauchen im Repertorium zahllose Symptome auf wie z.B. "sitzt auf einem Ball", "meint auf einem Berggrat zu sein", "Fingernägel erscheinen tellergroß", "reitet ein Pferd", "meint, er sei ein Tintenfass" usw..



Vergleichsmittel.: Bell.; Hyos.; Stram.; Lach.; Agar.; Anhal.; Op.



Komplementär: Sulph.; Thuj.



Antidot: Apis; Bell.; Camph.; Merc.;



Roger Morrison über Cannabis indica-Patienten29

Morrison weist darauf hin, dass zunehmend mehr Menschen in der westlichen Industriegesellschaft Cannabis indica benötigen, da sie durch den Gebrauch der Pflanze Prüfungssymptome an sich erzeugt haben. Die Patienten berichten von einem Gefühl der Furcht, nachdem die Periode großer Euphorie abgeklungen ist.



Er gibt zwei verschiedene Typen von Cannabis indica an. Der erste Typus repräsentiert einen sehr netten, sanften und nachgiebigen Menschen. Besonders bei Personen, die sehr aggressiv waren und viel Haschisch konsumierten, kann man diesen Wandel beobachten. Diese Menschen lächeln fortwährend, freuen sich immer, wenn man einander begegnet und haben etwas Kindlich-Einfältiges an sich. Hinter ihrer heiter-unbeschwerten Art verbirgt sich das bekannte Leitsymptom: "Alles sieht wunderschön aus". Diese Patienten "lachen über Kleinigkeiten", haben das "Empfinden, die Zeit vergehe zu langsam" und geraten leicht in "Zustände der Erheiterung und der Ekstase". Die physische Existenzebene scheint bei ihnen verlorengegangen zu sein; der gestörte Orientierungssinn offenbart sich in dem Symptom "Verirrt sich in ihm wohlbekannten Straßen" (Vgl.m.: Glonoinum). Manchmal erschrickt der Cannabis-Patient über Phänomene wie "Hellsichtigkeit" und "Erfahrungen außerhalb des Körpers" und "Alles erscheint unwirklich" (Vgl.m.: Nux moschata, Alumina); das Leben wird eher wie in einem Traum erlebt. Sie haben keine besonderen Ängste, aber ihrem Leben fehlt jede Richtung. Sie "gleiten" hierhin und dorthin und sind vollkommen "unfähig, ihr Leben zu organisieren".



Beim anderen Cannabis-Typus handelt es sich um Personen, die große Selbstkontrolle ausüben müssen, mit außerordentlicher "Angst, insbesondere um die Gesundheit". Sie haben "Angst, die Kontrolle zu verlieren" und leiden an der "Furcht, wahnsinnig werden zu können" (Vgl.mittel: Ars. album, Acid. nitricum). In der Praxis möchte der Patient genaue Erklärungen haben, "will bis in die letzte Einzelheit wissen, was der Homöopath tut". Besonders nach einer Mittelgabe ist er "in beständiger Sorge, er habe irgend etwas getan, das die Mittelwirkung antidotiert haben könnte". Dieser Angstzustand drückt das starke Bedürfnis nach Kontrolle aus, sitzt sehr tief und pflegt selbst nach richtiger Mittelgabe über lange Zeit häufig nicht zu weichen. Das Bedürfnis, genauestens über das verordnete Mittel Bescheid zu wissen, passt auch gut zu dem Leitsymptom "Theoretisieren", besonders um Theorien esoterischer Natur oder Kosmologie-Theorien (Vgl.m.:Sulfur). Die Gabe von Cannabis indica ist auch angezeigt, wenn nach dem Gebrauch anderer halluzinogener Drogen (z.B. LSD), eine Cannabis indica-typische Symptomatik auftaucht.



Morrison weist noch darauf hin, dass ein einziges Mal Rauchen von Haschisch oder Marihuana ausreicht, um das homöopathische Mittel zu antidotieren und einen Rückfall herbeizuführen.



George Vithoulkas über das Cannabis indica-Miasma30

Das Cannabis indica-Miasma entsteht durch ein spirituelles Bedürfnis und das Bedürfnis nach Wahrheit; diese Bedürfnisse sollen ohne große Anstrengung durch den Gebrauch der Droge befriedigt werden. Der geistige Teil des Menschen wird dabei übertölpelt, um zu neuen Ideen zu gelangen, denn es bedarf sonst einer Anstrengung, um geistige Bedürfnisse zu befriedigen. Manchmal scheine es, als hätten diese Menschen die Wahrheit erfassen können, doch der Preis dafür sei das Cannabis indica-Miasma.

Die Droge bewirkt eine Trennung des Astralleibes vom physischen Leib, und man gelangt in eine Traumwelt, in eine Welt von Wahnvorstellungen. Normalerweise erfordert dieser Zustand eine lange Vorbereitungszeit, durch Cannabis wird diese Trennung aber forciert. Außerdem muss der Astralleib rein sein; frei von Furcht, Schuld oder anderen negativen Gefühlen, sonst macht der Betreffende scheußliche Erfahrungen in den tieferen Ebenen der Astralwelt und geht durch die Hölle.



Die Pathologie gliedert sich in drei Stadien:

Im 1. Stadium ist der Körper und Geist des Patienten erregt und überaktiv, er hat zu viele Ideen, schwatzt unentwegt und erlebt verschiedene Halluzinationen. Der Patient kann völlig verwirrt sein, z.B. sich in den Straßen verlaufen, kann keiner Richtung folgen. Manchmal bezeichnet er dies als Schwindel oder als ein Gefühl des Schwebens. Erregung und Überstimulation wechseln sich ab mit völliger Geistesabwesenheit. Viel Durst und Appetit und großes Verlangen nach Sex (Vgl.m.: Platin).



Im 2. Stadium treten die außerkörperlichen Erfahrungen auf mit Panik, dann Erschöpfung und Schwäche bis zur Lähmung. Die panischen Zustände führen zu einer qualvollen Angst und zur Depression. Die Patienten versuchen mit Hilfe von verschiedenen Therapien aus diesem Zustand herauszukommen: Yoga, Rolfing, Psychotherapie usw.. Ohne eine Todeszeit vorauszusagen, fühlen sie sich dem Tode nahe, was daher kommt, dass ihre Seele den Körper verlassen will.



Der Verstand funktioniert nicht mehr richtig. Ihre größte Furcht ist, die Kontrolle zu verlieren, und sie sind nicht mehr fähig, die tägliche Arbeit zu verrichten. Die Patienten sagen nicht, dass sie Angst haben, verrückt zu werden, wie z.B. Calc.carb., Pulsatilla und Mancinella, sondern sie haben nur dieses starke Bedürfnis zu kontrollieren. Auch das Theoretisieren findet man in diesem Stadium. Sie brauchen noch viel Sex, doch zerdenken und zerreden sie alles, bis der Partner sich zurückzieht. Hieraus entsteht ein hysterischer Zustand von Lachen und Weinen.



Im 3. Stadium zeigt sich der völlige Zusammenbruch mit Lähmung des Verstands. Der Patient sieht alt aus, die Augen werden glanzlos. Schon nach der kleinsten Anstrengung muss er sich hinlegen. Der Urin geht einfach ab, sexuell kommt es zu Paralyse, zur Impotenz.



Vithoulkas meint, dass die Panik bei Cannabis indica leicht mit Kalium arsenicosum oder Acidum nitricum verwechselt werden kann. Die "Angst vor dem Kontrollverlust" ist aber eines der wichtigsten Symptome für Cannabis indica. Die aetherische Art der Trennung findet sich auch bei Acidum phosphoricum, jedoch fehlt hierbei die extreme Panik.



Ananda Zaren über Cannabis indica

Es gibt noch eine Information von Ananda Zaren, wo gesagt wird, dass Cannabis indica ein wichtiges Mittel für Erwachsene sei, die in ihrer Kindheit eine traumatische Erfahrung erlitten: sexuell, körperlich, gewalttätig - und sich dann von ihren Gefühlen abschnitten. Seitdem sind sie gefühllos, nicht mehr mit ihrem Körper verbunden und haben den Eindruck, als ob sie in einer unwirklichen Welt lebten. Sie haben große Angst, verrückt zu werden und glauben, dass dies ein Symptom von ihnen sei, aber nicht, dass es Inzestfolgen oder Folgen anderer traumatischer Erlebnisse seien. Als Inzestopfer läuft Cannabis indica weg wie in einem Tagtraum, es fühlt nichts dabei, und die Erinnerungen sind wie ausgelöscht, aber die Gefühle davon bleiben im Körper. Sie haben das Gefühl, die anderen redeten über sie, fühlen sich unwohl in nicht vertrauten Situationen. Geistig sind sie sehr aktiv, aber körperlich kraftlos. Ihr Interesse gilt eher den übernatürlichen Dingen, Vorleben, spirituellen Erfahrungen und psychedelischen Drogen. Sie suchen nach einer Aktivität, wo sie abdrehen können -to space out -, z. B. verlassen sie in Meditationen ihren Körper. Die Kommunikation mit ihnen ist schwierig, weil ihr Geist wegdriftet und ständig abgelenkt wird. In ihren Beziehungen sind sie oft einsam, möchten nur wenig Berührungen haben und sagen nicht, was sie stört, weil sie es selbst nicht wissen. Typisch ist: verfroren, hochsexuell, viel Durst auf kalte Getränke und Verlangen nach Süßigkeiten.



Die Kinder: Sie ändern alle zwei Minuten das Spiel, sind nur kurzfristig aufmerksam, machen Dinge ohne nachzudenken, z. B. vom Dach springen. Sie sind schlechte Schüler, können nicht mehr als eine Richtung verfolgen, haben ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis, sind schnell abgelenkt und stören andere in Gesprächen. Ihr Verhalten ist absichtlich schlecht, und damit sie Aufmerksamkeit bekommen, lassen sie sich schnell zu Explosionen von Ärger oder körperlicher Gewalt hinreißen. Sich selbst nehmen sie als böse und dumm wahr.



Andreas Krüger über die heilsame Ent-Täuschung31

In seinen Vorträgen über Cannabis indica in Bad Boll und auf den Berliner Homöopathietagen an der Samuel Hahnemann-Schule berichtet A. Krüger von einem Fall aus seiner Praxis:

Eine junge Frau, Mitte 20, kommt wegen Menstruationsbeschwerden in die Praxis. Die Patientin ist eine typische 'Esomanin' (für: esoterische Manie); ihr Wochenplan besteht aus täglich wechselnden, esoterischen Aktivitäten wie Rückführung, Channeling, Reiki usw. Im jetzigen Leben ist sie Sozialhilfeempfängerin und abhängig von der Unterstützung durch die Eltern, in früheren Leben war sie eine 'ägyptische Prinzessin' und 'burgundische Königstochter', aber leider ohne Zugriff zu den Konten ihrer früheren Inkarnationen. Einen Beruf hat sie bisher nicht erlernt, da ihr letzter Guru meinte, dass diese Welt ohnehin bald untergehe.



Die homöopathische Behandlung besteht in der Verordnung von Cannabis indica C 30, welches sie von einem belgischen Homöopathen erhält. Beim Folgetermin kommt die Patientin mit einer Zeitschrift in die Praxis. In der Zeitschrift ist eine Geschichte abgedruckt, welche ihr in der Zeit nach der Mitteleinnahme begegnet ist und über die sie sehr lachen musste. Die Geschichte erzählt von einer Begebenheit mit dem Jesuitenpater Lassalle: Zu diesem kam eines Tages eine Sucherin, um ihm über eine tiefe "spirituelle Erfahrung" zu berichten. Der Pater hörte aufmerksam zu, klopfte ihr auf die Schulter und antwortete:"Jetzt machen Sie sich mal keine Sorgen. Das schadet Ihnen sicher nichts, das geht wieder vorbei."



Nach Ansicht von Andreas Krüger zählen neben den Drogenkonsumenten auch die Dauerkonsumenten der Esoterik-Kultur zu dem Kreis der gestörten Personen. Der Drogen-Trip wird hier durch den Esoterik-Trip ersetzt. Das geistige Abdriften - von Vithoulkas als 'spaciness' bezeichnet - wird hierbei erzeugt und unterstützt durch den modernen Missbrauch aller möglichen Arten von Energiearbeit wie z. B. Channeling, Rückführungen, Energy-Healing usw. Aber auch das Lesen unzähliger esoterischer Literatur trägt hierzu bei. Auch die Teilnehmer von harten Psychosessions geraten mitunter in einen Zustand von "Kernspaltung nach Kernsprengung" (O-Ton Krüger). Ein Exerzi-tium, ein tägliches Üben wird von diesen Personen meist abgelehnt, weil dabei die 'energy' nicht so 'rüberkommt'. Hierin ähneln sie dem Sulfur-Typus; sie tun nichts, was anstrengt und was wirklich verwandelt. In der Sprechstunde ist der Kontakt mit ihnen schwierig: Sie theoretisieren, haben phantastische Gedankengebäude und schillernde Traumebenen (Vgl. Phosphor, Lachesis, Sulfur). Diese Transzendental-Persönlichkeiten bewegen sich mit Vorliebe in der Vergangenheit und in der Zukunft, sind eher "rückwärts entwickelt" - untüchtig in diesem Leben, aber aktiv in den vergangenen Leben, wo sie Berühmtheiten waren wie 'Pharao', 'Napoleon', usw.



Neben dieser Gruppe der 'Esoterik-Hascher' gibt es noch die sog. 'Alt-Kiffer' oder 'Alt-Freaks'. Diese hängen noch immer wie der Säugling an der Brust an ihrem 'joint' oder 'Pfeifchen'. Nach den mittlerweile 15-20 Jahren ihres Haschisch-Konsums, zeigen sich nun die geistigen Ermüdungserscheinungen. Die Entwicklung bei ihnen ist auf dem damaligen Stand stehengeblieben. Das homöopathische Cannabis könnte ihnen helfen, ihr defektes Ich zu stärken - verbunden mit einer handfesten Therapie und der Abkehr von der Droge.



A. Krüger weist in seinem Vortrag auf Rudolf Steiner hin, der sagte, besonders der Mensch in Europa müsse aus geistiger Schau und ohne Drogen die geistigen Welten erreichen. Die Freiheitsimpulse des Menschen werden gestört durch Widersacherangriffe in Form von Drogen, und verdunkelt durch 'Schnellschuss-Esoterik' und andere Formen geistigen Abdriftens.



Die Therapie des Cannabis-Patienten ist erschwert durch den Umstand, dass Cannabis indica hierzulande verboten ist und die Patienten zur Mittelgabe an einen ausländischen Therapeuten weitergeleitet werden müssen. Wichtig bei der Therapie ist neben der täglichen Übung besonders die 'personale Leibarbeit'(nach Dürckheim), Bioenergetik und andere manuelle Therapien, die dem Patienten helfen, wieder in Kontakt mit seinem Körper zu kommen und die dünnen Lebensbande zu stärken.



2. Fallbeschreibung aus der Praxis

Junger Mann, 26 Jahre, will sich von Andreas Krüger behandeln lassen und erzählt beim Erstbesuch folgenden Traum:

Er ist in einem Raum mit Ur-Menschen, und der Anführer/Häuptling sagt zu ihm, er müsse alle Europäer umbringen, weil die etwas gegen seine Techniken hätten. Er (Patient) versucht ihn davon abzubringen, was auch gelingt; gleichzeitig treten viele kleine Schlangen auf.

In einem 2. Traum der gleichen Nacht tritt ein Mann mit einem schwarzen Umhang auf, den er kenne und mit welchem er öfter 'Tarot' spiele.



Der Patient gibt an, dass er Haschisch rauche, um sein Bewusstsein zu erweitern, und dass er eine Vorliebe für esoterische Literatur habe. Er beschäftigt sich intensiv mit 'überirdischen' Dingen und lässt sich die Zukunft mit Hilfe seines Lieblings-Tarots, des Crowley-Tarots, voraussagen.



Er berichtet, dass er im Rahmen seiner Ausbildung nur schlecht lernen kann, aber einen intensiven Zugang zu der geistigen Kraft seines Lehrers habe. Im Rahmen eines Jobs als Krankenpfleger berichtet er von einem Stigma-Gefühl in den Füßen, wenn er nach Dienstschluss nach Hause gehe. Auch empfinde er in seiner Arbeit sehr viel Liebe für die Patienten, so dass er sich wie Christus fühle, der den Kranken das Seelenheil bringe.



Als Therapiebasis erhielt der Patient folgende Auflagen: kein Haschisch, keine esoterische Literatur, kein Tarot-Spiel und das Einhalten einer täglichen Übung. Nach langem Überlegen entschied sich der Patient nach 14 Tagen für die homöopathische Therapie. Das homöopathische Mittel Cannabis indica erhielt er von einem belgischen Homöpathen in der 30.C-Potenz über 3 Tage. Nach der Mitteleinnahme trat noch einmal ein intensives Verlangen nach der Droge auf. Der Patient berichtet von einem Traum, der in dieser Zeit auftritt:

In diesem Traum begegnet ihm der Therapeut am Bett und er (Pat.) sagt zu ihm, dass er sich ein neues Bett kaufen wolle. Darauf meint der Therapeut, dass er kein neues Bett benötige, sondern dass er sein Bett nur 'sauberzumachen' brauche.



Vier Wochen später wurde die C 30 repetiert; der Patient hatte noch einen einmaligen Rückfall mit dem Kiffen. Im Rahmen seiner Therapie gibt er an, dass er über viel mehr Kraft verfüge als vorher; er habe das Gefühl, auf der Erde zu sein. Körperlich geht es ihm immer besser, Lernen und Arbeiten gelingen ihm viel leichter als sonst; auch ist ihm die Widersacherkraft des Haschischs sehr klar geworden.



3. Fallbeschreibung

Junger Mann, 25 Jahre, berichtet in der Praxis über seine Beziehungsschwierigkeiten. Er lebt getrennt von seiner Freundin, mit der er ein Kind hat. Der Patient erzählt von den Ängsten, die ihn befallen, wenn er mit anderen Menschen sehr eng zusammen ist. Er hat dann das Gefühl, genau zu spüren, was in den anderen vorgehe. Auf die Frage, seit wann dieses Gefühl bestehe, gibt er an, dass er in seiner Jugend regelmäßig Haschisch geraucht habe und sich dabei ungewollt in das Fühlen und Denken von anderen Menschen habe hinein spüren können. Dabei bekam er soviel Angst, dass er sich wie gelähmt fühlte.



Als Verordnung erhielt er Cannabis indica C 30 von einem ausländischen Therapeuten. Nach Einnahme des Mittels überkam ihn eine große Sehnsucht nach der Natur und er erhielt mehr Klarheit über die Motive seines Drogenmissbrauchs.



Als junger Mann litt er unter Minderwertigkeitskomplexen, hatte Angst vor Begegnungen mit dem anderen Geschlecht und versuchte über die Droge, seine Komplexe zu kompensieren, indem er sich für andere zum Narren machte. Die Angst vor den Frauen ließ eine tiefergehende Beziehung natürlich nicht zu, und er begann, auch ohne Hilfe von Drogen, dieses Gefühl zu überspielen. Diese Entfremdung ließ in ihm das Gefühl entstehen, seine Freiheit zu verlieren, wenn er sich wirklich einlassen würde; denn er hatte sich ja noch nicht einmal wirklich für sein eigenes Leben entschieden.



Bei einem Folgetermin gab der Patient an, seit dem Mittel habe er das Gefühl, wirklich in seinen Körper gekommen zu sein. Dadurch fand er den Mut, sich zu der Beziehung mit seiner Freundin zu bekennen und äußert sogar den Wunsch, sie zu heiraten. Das erste Mal hat er das Gefühl, dass sein Wille seine Entscheidung prägt, denn bislang fühlte er sich eher wie ein Achtzehnjähriger in der Pubertät. Durch dieses spürbare Erleben des eigenen Willens in einer körperlichen Erfahrung bekam er nun wieder den Zugang zu seiner inneren Kraft. Der Abschiedssatz des Patienten auf die Frage von ANDREAS, was er sich jetzt wünsche, lautete: "Ich will Willen!"





Schlussbemerkung



Als ich meinen Lehrern Andreas Krüger und Hans-Jürgen Achtzehn die Zusage gab, diesen Artikel zu schreiben, wusste ich noch nicht, auf welches Abenteuer ich mich einließ. Abgesehen davon, dass die Vorbereitungszeit dafür sehr knapp war und die Flut der Informationen aus Skripten, Büchern und Zeitschriften immer umfangreicher wurde (womit ich mich bei all denen bedanken möchte, die mich dabei unterstützt haben), erfuhr ich die Droge noch einmal aufs Neue. Erinnerungen, Gefühle und Stimmungen wurden wieder geweckt, die psychedelische Wirkung des Hanfes breitete sich in meinem Zimmer aus; 'Led Zeppelin - Stairway to heaven' wurde wieder zu meiner Lieblingsplatte und kreiste immer öfter auf dem Plattenspieler. Meine Musik-Synthesizer verströmten immer mehr kosmische und aetherische Klänge, und das Wabbern, Zirpen und Atmen der Oszillatoren unter dem Kopfhörer ließ mich zurückgleiten zu der ersten Schallplatte von Klaus Schulze, mit dem treffenden Titel:

'IRRLICHT'



Dieser Artikel hat mir sehr dabei geholfen, noch einmal nachzuspüren, zu begreifen, was das Haschisch-Rauchen bei mir bewirkt hat; noch einmal den Kontakt aufzunehmen mit der Zeit meines Rausches, die Verbindungen zu den verdrängten Gefühlen wieder aufzunehmen, die ich in dieser Zeit mit Haschisch so erfolgreich 'weggedröhnt hatte'.



Schließen möchte ich mit einem Satz von Andreas Krüger:



"Wacht auf, Bekiffte dieser Erde!"





Literatur und Quellen



1 A. Voegeli, Leit- und wahlanzeigende Symptome der Homöopathie, 3.Aufl., 1990, Haug-Verlag

2 J. Mezger, Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Bd.1, 8.Aufl., Haug-Verlag

3 Peter Stafford, Enzyklopädie Der Psychedelischen Drogen, Volksverlag, 1980

4 Römpp, Chemie-Lexikon, 9.Aufl., Bd.1, Thieme Verlag, 1989

5 W. Franke, Nutzpflanzenkunde, 4.Aufl., Thieme Verlag, 1989

6 W. Schwabe, Deutsches homöopathisches Arzneibuch, Leipzig, 1912

7 O. Leeser, Lehrbuch der Homöopathie, Bd.3, Pflanzliche Arzneistoffe, 2. überarb. Aufl., Haug-Verlag

8 Strasburger, Lehrbuch der Botanik, 33. Aufl., Gustav Fischer Verlag, 1991

9 K.F. Liebau, Berufskunde für Heilpraktiker, Kapitel: BtMG, Pflaum Verlag, 1992

10 Alec Bristow, Wie Pflanzen lieben, Carl Habel Verlag, 1978

11 Fimmelsberg/Barthel, Kent's Repertorium Generale, O. Verlag, 1986

12 Friedrich Hacker, Drogen, Verlag Fritz Molden, 1981

13 Christian Rätsch, aus: esotera 10/91,

14 Schmidbauer/vom Scheidt, Handbuch der Rauschdrogen, Fischer Taschenbuchverlag, 1992

15 L. Lewin, Phantastica-Die betäubenden und erregenden Genussmittel, Volksverlag, 1980, Neuaufl. der Ausgabe von 1927

16 Charles Baudelaire, Die künstlichen Paradiese, Manesse Verlag

17 Meyer's Kleines Konversations-Lexikon, Bd.3, 1909

18 Christian Rätsch, Pflanzen der Liebe, Hallwag Verlag Bern und Stuttgart, 1990

19 Gerhard Madaus, Lehrbuch der biologischen Heilmittel Band 1, Georg Olms Verlag, 1979

20 DER SPIEGEL, Nr.39, 1992

21 Wilhelm Pelikan, Heilpflanzenkunde Bd.3, Philosophisch-Antroposophischer Verlag, Goetheanum Dornach/Schweiz

22 D. Ennet, Heilpflanzen und Drogen, 2.Aufl., Leipzig: Bibliographisches Institut, 1990

23 Hiller/Bickerich, Giftpflanzen, F. Enke Verlag, Stuttgart, 1988

24 Gessner/Orzechowski, Gift- und Arzneipflanzen von Mitteleuropa, 3.Aufl. 1974, Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg

25 Forth, Henschler, Rummel, Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, BI-Wissenschaftsverlag, 5.Aufl. 1990

26 S. Hahnemann, Reine Arzneimittellehre Bd.1, Haug-Verlag, 1979

27 K. Stauffer, Klinische Homöopathische Arzneimittellehre, 3. unveränderte Auflage 1938, Joh. Sonntag Verlagsbuchhandlung, Regensburg

28 Christian Rätsch, De hola herb - Vom Hanf in der Bibel, aus: Das böse Bibel Buch, von: ROLAND RANKE-RIPPCHEN, Verlag Werner Pieper's Medienexperimente

29 Roger Morrison, Methoden der homöopathischen Fallanalyse, Materia medica homöopathica Teil 1, Kai Kröger Verlag, 1989

30 George Vithoulkas, Englische Seminare in Klassischer Homöopathie Band 1, Sylvia Faust Verlag, 1988

31 Andreas Krüger, Tonbandkassette und Skript vom Vortrag in Bad Boll über Cannabis indica, Oktober 1992

32 Charles Baudelaire, Die Blume des Bösen, Steidl Verlag und Arkana Verlag, Göttingen



Anshu Dieter Güllmann, Heilpraktiker

Fontanestr. 31, 1000 Berlin 44